····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

The Doors

Waiting for the Sun


Info

Musikrichtung: Rock / 70ies

VÖ: 11.07.1968

(Elektra / Asylum / Warner)

Gesamtspielzeit: 33:14

Vor ziemlich genau 55 Jahren haben The Doors dieses, ihr drittes, Studioalbum veröffentlicht. Aber es ist keine Jubiläums-Edition, die diese Review auslöst. Die Mannen um Jim Morrison sind in diesem Monat Thema meiner 25 Years after-Kolumne, da ich mir das Album am 21. Dezember 1998 im glücklicherweise immer noch existenten Plattenladen Musicland in Spandau gekauft habe.

Auch wenn es für dieses Album sowohl in den USA (der einzige Platz #1) und Deutschland (#20) die höchsten Charts-Notierungen der Bandgeschichte gegeben hat, steht es eher in der zweiten Reihe der Doors-Alben – und gehört z.B. nicht zu den drei Alben der Band, die es in die Rolling-Stone-500 von 2003 geschafft haben. Aber das ist vielleicht gar nicht so schlecht. Es sagt manchmal mehr über das generelle Niveau einer Band aus, wenn man nicht auf den einen (oder die zwei) Klassiker schaut, die den Ruhm eben dieser Formation begründen.

Und da muss man sagen, The Doors bewegen sich im zweiten Rang auf sehr hohem Niveau. Lediglich das etwas unklare mit spanischen Gitarren beginnende „Spanish Caravan“ und das indianisch wirkende „My wild Love“, eine a cappella Nummer mit viel Handclaps, kann man als (solide) Filler bezeichnen.
Dem stehen vier überdurchschnittlich starke Nummern und drei echte Highlights gegenüber.

Zu ersteren gehören der coole Stampfer „Five to one“, mit dem sich die Band verabschiedet, der kleine Walzer „Wintertime Love“, der etwas von der Kirmes-Atmosphäre des Openers aufnimmt, und die beiden sehr Doors-typischen Stücke „We could be so good together“ und „Not to touch the Earth“, das mit seiner schamanischen Orgel eine Live-Granate gewesen sein dürfte.

Zwei der Highlights eröffnen das Album. „Hello, I love you“ ist ein für die Doors ungewöhnlich unbeschwert verspielter Song, der fast Jahrmarkt-Stimmung aufkommen lässt. Morrison macht die Brüchigkeit dieser Atmosphäre aber erkennbar, indem er seiner überwiegend sanft streichelnden Stimme immer wieder einmal bissig aggressive Untertöne versetzt.

Das lässt er in der „Love Street“ fast völlig sein und gönnt der Band ein wunderschön weiches und geschmeidiges Liebeslied. Herrlich!

Das letzte Highlight versteckt sich vor den beiden Fillern. Mit „The unknown Soldier” sprechen die Doors ein Thema an, das ihnen immer sehr am Herzen lag. Im Zentrum des ruhigen Antikriegsliedes steht ein fast Hörspiel-artiges Szenario.

Zu erwähnen seien noch die beiden nur „okayen“ Nummern, bei denen sich Manzarek statt an der Orgel mit dem Piano zeigt: die sehr ruhige Akustiknummer „Yes, the River knows“ und die Ballade „Summer’s almost gone“.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Hello, I love you 2:22
2Love Street 3:06
3Not to touch the Earth 3:54
4Summer's almost gone 3:20
5Wintertime Love 1:52
6The unknown Soldier 3:10
7Spanish Caravan 2:58
8My wild Love 2:50
9We could be so good together 2:20
10Yes, the River knows 2:35
11Five to one 4:22

Besetzung

Jim Morrison (Voc)
Ray Manzarek (Keys)
Robby Krieger (Git)
John Densmore (Dr)

Gäste:
Douglas Lubahn (B, El. B <7>)
Kerry Magness (B <6>)
Leroy Vinegar (Ac. B <7>)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger