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Reviews

Connie Han

Secrets Of Inanna


Info

Musikrichtung: Spiritual Jazz

VÖ: 23.09.2022

(Mack Avenue)

Gesamtspielzeit: 55:07

Internet:

http://www.conniehan.com/
https://www.mackavenue.com/
https://www.martinaweinmar.de/

Connie Han (*1996) stammt aus Los Angeles, aufgewachsen in einer Musikerfamilie, lernte sie bereits als Kind das Pianospiel. Und da sie sich dann auch noch im Alter von vierzehn für Jazz interessierte, waren die Weichen eigentlich schon gestellt. 2015 erschien dann ihr Debütalbum, "The Richard Rodgers Songbook". Es folgte ein Plattenvertrag mit Mack Avenue Records, und da sie dort noch immer unter Vertrag ist, erschien auch die aktuelle Platte, Secrets Of Inanna, dort.

Vorbilder der Pianistin sind Kollegen wie McCoy Tyner, Chick Corea, Herbie Hancock und Kenny Kirkland. Der Titel des neuen Albums soll angeblich an die alte sumerische Kultur erinnern, ist doch Inanna die alte sumerische Göttin der Liebe, der Schönheit und des Krieges. Hierzu äußerte sich die Protagonistin dann auch wie folgt: Von ihrem Volk als Königin des Himmels und der Erde geliebt, ist sie ein leuchtendes Beispiel für Weiblichkeit, Anmut und Ausstrahlung. Diese facettenreiche Göttin ist selbstbewusst in ihrem unverhohlenen Stolz, ihren sexuellen Eroberungen und ihrer Kühnheit. Als leidenschaftliche Frau mit eiserner Entschlossenheit und unstillbarem Verlangen nach Macht schreckt Inanna vor nichts zurück, um ihre Ziele zu erreichen..

Nun, ich bin gespannt, wie sich auf der Platte Liebe, Schönheit und Krieg vereint haben. Die einzelnen Songs sollen damit wohl auch in einem Zusammenhang stehen, eine Erläuterung hierzu gibt es im aufklappbaren Booklet. Und so erinnert mich die Musik spontan, und das passt dann auch gut zum Thema, an die Bewegung des spirituellen Jazz' der Siebziger. Mir fallen da ein Lonnie Liston Smith, Alben von Lenny White oder auch von McCoy Tyner. Ja, dieser Geist schwebt von Beginn an durch den Raum, besonders in jenen Songs, in denen außer der klassischen Piano-Trio-Besetzung (#2, 6, 9, 11) weitere Instrumente, insbesondere Flöte und Saxofon, mit einbezogen werden.

Die vier Trio-Einspielungen lassen wirklich eine direkte Assoziation zu McCoy Tyner zu, und recht wild, auch mit dessen Ausdruck, geht das Piano/Schlagzeug-Duo mit "Gilgamesh and the Celestial Bull" ab. Eine romantisch-verklärte Note strahlt ein weiteres Duo-Stück aus, Piano/Saxofon mit "Vesica Piscis". Das von Chick Corea komponierte "Desert Air" wird von Connie Han sehr an ihn angelegt vorgetragen. Insgesamt betrachtet strahlt die Musik eine tief empfundene Stimmung aus, oft wirklich recht spirituell anmutend. So bedient sich die Pianistin sicherlich der Geschichte des Jazz und diverser Spielarten und Einflüsse, bringt dieses jedoch auf den neuesten Stand, und vollbringt diesen Spagat zwischen den Siebzigern und dem Jetzt mit hochwertiger niveauvoller Musik.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Prima Materia
2 Ereshkigal of the Underworld
3 Gilgamesh and the Celestial Bull
4 Morning Star
5 Vesica Piscis
6 Young Moon
7 Ninshubur's Lament
8 Wind Rose Goddess
9 The Gallû Pursuit
10 Dumuzi of Uruk
11 Desert Air
12 Enki's Gift

Besetzung

Connie Han (piano - all tracks except 6, 7, Fender Rhodes - #1, 6, 12)
Bill Wysaske (drums -all tracks except 5)
John Patitucci (bass - all tracks except 3, 5, 7)
Katisse Buckingham (piccolo - #1, 12, alto flute - #1, 12)
Rich Perry (tenor saxophone - #4, 5, 8, 10)
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So bewerten wir:

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11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger