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Reviews

Straight Shooter

Flyin' straight / Rough'n tough


Info

Musikrichtung: Hard Rock

VÖ: 17.06.2022 (1981/82)

(Sky / Sireena / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 77:40

Auf zwei Einzel-CDs, die jeweils zwei Alben enthalten, haben Sireena Records den größten Teil des Straight Shooter-Backkatlogs neu zugänglich gemacht. Die Aufmachung ist solide, aber nicht spektakulär. Im Digi-Pack steckt ein achtseitiges Booklet mit Liner Notes und Credits.

Zwei Merkwürdigkeiten finden sich in der Edition. Zum einen fehlt mit My Time – Your Time das – wie auch den Linder Notes zu entnehmen ist - wohl stärkste Album der Band. Zum anderen enthält die erste CD das erste und das fünfte und damit letzte Album der Band, während nun Album Nummer drei und vier folgen.

In meiner Review zur ersten CD habe ich mich angesichts des deutlichen Qualitätsgefälles gefragt, ob die dazwischen liegenden Alben den verheißungsvollen Anfängen gerecht wurden, oder ob sich bei der Band ein kontinuierlicher Abwärtstrend erkennen lässt. Die Antwort ist (das nicht vorhandene zweite Album einmal ausgeklammert) ein Ja und Nein.

Das Debüt bleibt das stärkste der vier wiederveröffentlichten Alben und der Schwanengesang das schwächste. Aber nach dem Durchhänger Flyin‘ straight nimmt Rough’n tough wieder etwas mehr Fahrt auf.

Der „Street fighting Man“ bleibt zumindest im Ohr, obwohl die Hard Rock Nummer letztlich nicht ganz zu Potte kommt. „Live Date“ wildert dann im Synthie Pop. Die Orgel-Eröffnung von „Look at the Inside” erinnert doch sehr an die Erfolgssingle „Toccata“, mit der Sky ein Jahr zuvor Johann Sebastian Bach in die Top Ten der britischen Charts gebracht hatten.

Nach einer zumindest okayen Ballade folgt dann viel 08/15 Rock. Am Ende kann das rock’n’rollige „Money“ mit seinem Honky Tonk Piano noch mal ein Ausrufungszeichen setzen. Insgesamt herrscht aber der 08/15-Eindruck vor.

Der starke Power Rock „High Speed Lover” mit reichlich (unsynthetischem) Orgeleinsatz ist das klare Highlight der gesamten CD. Daneben gibt es auf Rough’n tough Anleihen an den Krautrock, zum Beispiel bei dem sieben Minuten lang meditativ repetierenden Opener „Frame of Mind“ oder dem im Kraftwerk-Fahrwasser schwimmenden „Movin' outside - Movin' inside“. Außerdem gibt es das wavige „Hold your Head up“, das an die Vapors erinnert, das finale Instrumental „Straight Waves“, eine entspannte Pop-Nummer mit deutlichem Reggae-Einschlag, den einen oder anderen knackigen Rocker zum Teil mit lebendigen Synthie-Fanfaren.

Das macht das 82er Album zu dem deutlich interessanteren dieses Doppelpacks.



Norbert von Fransecky

Trackliste

Flyin' straight (1981)
1 Street fighting Man (6:22)
2 Live Date (3:28)
3 Look at the Inside (3:20)
4 Helpin' Hands (5:12)
5 Nobody there (3:44)
6 All Time Runner (4:10)
7 Stop talkin' (5:52)
8 Money (3:20)

Rough'n tough (1982)
9 Frame of Mind (6:39)
10 High Speed Lover (4:10)
11 Straight movin' (4:19)
12 Dealer Stealer (3:52)
13 I'm the Midnight Rider (4:11)
14 Movin' outside - Movin' inside (2:53)
15 Rescue me (4:14)
16 Hold your Head up (3:48)
17 Set me free (3:28)
18 Straight Waves (3:59)

Besetzung

Georg Buschmann (Voc)
Hans Plankert (Keys)
Frank Kobe (Git)
Mark Wulf (B)
Günther Striepling (Git <1981>)
Peter Rabowski (Git <1982>)
Friedhelm Misiejuk (Dr <1981>)
Sibby Siebert (Dr <1982>)
Charly Schade (Synth <1982>)


Gäste:
Gregor Henley (Slide Git <8>)
Paradies Singers (Back Voc <1,4>)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger