····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Rossi, L. / Porpora, N. / Steffani, A. / Händel, G. F. (Semenzato)

Angelica Diabolica – Opernarien für Sopran


Info

Musikrichtung: Barockoper

VÖ: 06.05.2022

(Alpha / Outhere / Note 1 / CD / 2021 / Best. Nr. ALPHA 830)

Gesamtspielzeit: 51:38

Internet:

Giulia Semenzato

REINWEISS

An CD-Programmen mit starken Frauenfiguren aus Barockopern war zuletzt wahrlich kein Mangel. Die junge italienische Sopranistin Giulia Semenzato, gefragte Opernsängerin etwa als Susanna (Figaro), Zerlina (Don Giovanni) oder Nanetta (Falstaff), positioniert sich mit ihrem Album rund um den „Teuflischen Engel“ dabei an sich nicht ungeschickt, mischt sie doch einige bekanntere Händel-Hits mit randständigerem Repertoire von Rossi, Porpora, Sabadini, Steffani und Pollarolo. Allerdings gehen nicht alle diese Rollen mit ihrer noch sehr jung tönenden Stimmfarbe konform. Vor allem aber pflegt Semenzato vorerst einen weitgehend reinweißen Gesang – alles schön, alles sauber, alles brillant. Zu einer Arie wie dem ätherisch-unwirklichen „Se t’eclissi“ (Steffani) passt das ideal, zum verzweifelten Klagegesang einer Alcina („Mi restano la lagrime“) oder dem rachedurstigen „Desterò dall’empia Dite“ der Melissa (Amadigi di Gaula) hingegen weit weniger.

Hier zeigt sich zudem, dass die Stücke nicht konsequent und bis zum Äußersten durchgearbeitet wurden. Stattdessen verlässt die Sängerin sich zu sehr auf den bloßen, vom Kammerorchester Basel bisweilen unentschlossen begleiteten Wohlklang. Den mag man sich schon gefallen lassen, doch kommen dabei Formung und Plastizität der Figurenzeichnung zu kurz. Was etwa aus den beiden letztgenannten Arien zu gewinnen wäre, zeigen die erst jüngst erschienen Vergleichseinspielungen mit Sandrine Piau bzw. De Bique. Dahinter bleibt Semenzato vorerst ein gutes Stück zurück, wenngleich das Stimmmaterial vielversprechend erscheint. Vielleicht kommt dieses Album schlicht ein paar Jahre zu früh.



Sven Kerkhoff

Trackliste

Luigi Rossi: Si tocchi tamburo & Sol per breve momento aus "Il Palazzo incantato"
Nicola Porpora: Mentre rendo a te la vita & Costante e fedele aus "L'Angelica"
Bernardo Sabadini: Mi vedra piu fiera in campo aus "Angelica nel Catai"
Agostino Steffani: Se t'eclissi aus "Orlando generoso"
Georg Friedrich Händel: Nonn potra dirmi aus "Orlando"; Volate amori aus "Ariodante"; Mi restano le lagrime aus "Alcina"; Destero dall'empia Dite aus "Amadigi di Gaula"
Carlo Francesco Pollarolo: Quella man che mi condanna aus "Ariodante"

Besetzung

Giulia Semenzato: Sopran

Kammerorchester Basel
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger