Reviews

Ballsqueezer

Beer in Botswana (Review-Serie, Folge 9)

Info Musikrichtung: Metal VÖ: 2014 (Ballsqueezer) Gesamtspielzeit: 26:15 Internet: http://www.ballsqueezer.net

Auf geht‘s in die zweite Folge der zweiten Hälfte unserer Ballsqueezer-Review-Serie. Ihr erinnert Euch: In den ersten sieben Folgen hatten wir die Alben acht bis vierzehn der hochproduktiven Slowaken vorgestellt und sind dabei bis zum (noch) aktuellen Album Brainless vorgestoßen. Danach hatte uns ein Brief mit den ersten sieben Alben der Band erreicht und wir haben in der letzten Ausgabe mit dem Debüt Don't let her squeeze your Balls von 2013 begonnen die erste Hälfte der Bandgeschichte aufzuarbeiten. Und jetzt geht es mit Album Nummero Zwei weiter.

Auch wenn der CD-Titel anderes vermuten lässt, ist der Alkohol (noch) kein dominierendes Thema, sondern findet lediglich im Titelsong statt, der für Ballsqueezer-Verhältnisse ein echter Longtrack ist und auch deutlich ruhiger rüberkommt. Ansonsten gilt überwiegend die Devise: Erst mal das Gaspedal durchtreten. Alles andere ergibt sich später.

Einmal geht es um Frauen, einmal um die Musikszene, wenn Lemmy, Phil und Mikkey der Tribut erwiesen wird, und einmal gibt es Kirchenkritik, die auf der einen Seite wieder mal ziemlich platt kommt; auf der anderen Seite aber sehr schön mit einem längeren Jesus-Zitat unterfüttert wird.

Hauptthema ist aber die fast durchgehende Frage, wie man sich in der komplizierten und eher lebensfeindlichen Welt einrichten kann. Dabei verabschiedet man sich Mut machend mit einem trotzigen lebensbejahenden „Keep your Head held high“.

Musikalisch setzt sich der teilweise pessimistische Blick nicht durch. Fröhliches Vollgas ist, wie gesagt, die Devise, auch wenn es mit „Cast away“ mit melodischen Leads mal etwas ruhiger wird und das groovige an ZZ Top-erinnernde „I’ve had enough“ etwas schleppender kommt.

Norbert von Fransecky