····· Neues Solo-Album von David Gilmour im September ····· Evildead-Album wird mit einer ersten Single angekündigt ····· Alles ist =1 meinen Deep Purple auf ihrem kommenden Album ····· Sense of Fear, Heavy-Metal-Band aus Griechenland, veröffentlicht neue Single ····· Status Quo-Sommer-Tour in Deutschland ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Roger Matura

Take On The Giants


Info

Musikrichtung: Singer/Songwriter/Soft Rock

VÖ: 05.11.2021

(Ozella)

Gesamtspielzeit: 52:16

Internet:

http://www.ozellamusic.com/
http://www.ozellamusic.com/artist/roger-matura-songways/

So, Take On The Giants ist nun die dritte Platte im Bunde, die der Gelsenkirchner Musiker Roger Matura vorgelegt hat. Und noch einmal spielt Armin Dahm mit ihm zusammen, nur auf einem Song gibt es die Hilfe durch Gitarre und Bass von Carsten Krey. ("America America") Alle siebzehn Songs hat Matura komponiert.

Die aufklappbare CD-Pappe offenbart Fotos aus New York, den Angaben zufolge 1980 von Matura selbst fotografiert. Das Betrachten der Strassenszenen stellt zunächst einmal eine kleine Zeitreise dar, auch das Empire State Building ist von weitem zu erkennen. Ob die Songs nun in Zusammenhang mit New York und der gezeigten Stimmung stehen, ist nicht bekannt.

Laut Pressetext geht es hierum: ...dass "Take On The Giants" zu einem epischen Songzyklus voller wundersamer Short Stories wurde. In ihnen etabliert Matura sich als Chronist des Persönlichen. Ferner wird wie folgt ausgeführt: Ist doch seine Musik sogar in ihrer Veränderlichkeit stets eine Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und der eigenen Vergänglichkeit, ein Auflehnen gegen den Tod und ein Versuch, mit seinen Melodien und Klängen einen kreativen Himmel zu schaffen.

Nun, insofern mag auch New York vorkommen. Auf jeden Fall wirkt die Musik durchaus international, in gewisser Weise nicht ortsgebunden und auch zeitlos im Ausdruck. Da spüre ich Assoziationen zu amerikanischen Künstlern wie John York oder auch Chris Darrow, hinsichtlich einiger ihrer Platten, in Verbindung mit diesen geerdeten Arrangements und dem spartanischen und reduziert klingenden Ausdruck.

Ja, Roger Maturas Musik könnte gut in die US-amerikanische Musik-Szene passen, und letztlich ist sie auch äusserst individuell, auf Take On The Giants wieder anders als auf "Roter Mohn" mit den Coverversionen oder "Time On Earth", das Instrumentalalbum. Ein wenig scheint des Protagonisten Musik früherer Tage wieder durchzuscheinen, hier und da vernehme ich Spuren von "World Gone Wrong" oder sogar "Time Traveler" aus 2005. Doch mit der auch wieder genutzten Vorgehensweise inklusive verwendeter Loops, Samples und Programmierungen klingt es hier ein wenig "moderner", sofern man hier diesen Begriff überhaupt wählen sollte.

Doch positiv auffällig ist die angenehme und sehr entspannte Stimmung der Musik, und der raue und dezent krächzende Gesang fügt sich mit der individuellen Note sehr gut ein in das Gesamtbild. Nun, die siebzehn Songs stellen durch ihre Kürze der Spielzeiten eher eine Aneinanderreihung von Skizzen dar, die, jede für sich gesehen, eine stets leicht veränderte Ausrichtung aufweist, doch gemein ist den Songs dieser Hang zur Melancholie.

Neben den Keyboards werden in Nuancen auch immer wieder Gitarrenklänge integriert, aber sehr zurückhaltend und mehr eingeflochten in das Ganze. Ein kleiner persönlicher Hit ist für mich "Everywhere I Go". Ich kann es nicht unbedingt erklären, doch hat mich dieser Song hinsichtlich seiner emotionalen Gestaltung sofort gepackt. Er kriecht mit seiner Stimmung ganz tief in die Seele. Auch ein Hauch von Bob Dylan schwingt gewaltig mit.

Der Gast Carsten Krey prägt den Song "America America" mit, indem er ab etwa 1:44 seine E-Gitarre ertönen lässt und für Druck sorgt inmitten der ansonsten eher beschaulichen Stimmung der Musik. Aber gerade diese ruhige Ausrichtung ist es, die den Reiz des Vortrags ausmacht. Man fühlt sich gezwungen sofern man der Musik zugeneigt ist, sich ein wenig Zeit zur Musse zu gönnen und sich entspannt fallen zu lassen. So zu entschleunigen ist angenehm. Zu weiteren Assoziationen fühle ich mich berufen, wenn ich "Words Can Be Bridges (Words Can Be Walls)" höre, denn da muss ich spontan an Chris Rea denken.

Mit dem Titelsong, dem mit 4:53 Minuten längsten Song, endet ein Album mit sehr warmherziger Musik, die mit vielen bewegenden Momenten punkten kann. Für mich ist Take On The Giants der eindeutige Gewinner der Trilogie!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Low-Life Noblemen (2:34)
2 Broken Mirror (2:33)
3 So Little Time (2:29)
4 Everywhere I Go (2:29)
5 Good Morning Mr. Moonbroom (2:36)
6 Always My Only One (3:12)
7 Spin Of The World (2:32)
8 Lone Man Walking (3:18)
9 America America (2:28)
10 Songbird On A Winter Tree (3:13)
11 Under Stormy Skies (4:14)
12 In A Doo Wop Mood (3:46)
13 Words Can Be Bridges (Words Can Be Walls) (2:21)
14 Maybe Someday (2:46)
15 I Dreamed Last Night (2:57)
16 Like The Old Days (3:50)
17 Take On The Giants (4:53)

Besetzung

Roger Matura (vocals, grand piano, e-piano, guitars, keyboards, orchestration, drum & sound programming)
Armin Dahm (keyboards, e-piano, bass, drum & sound programming)
Carsten Krey (e-guitar, bass – #9)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger