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Reviews

Alberto Braida / Silvia Bolognesi / Christiano Calcagnile

Cats In The Kitchen


Info

Musikrichtung: Jazz / Bar Jazz / Experimentel Jazz

VÖ: 15.10.2021

(We Insist! Records)

Gesamtspielzeit: 41:14

Internet:

https://www.discogs.com/de/artist/1271039-Cristiano-Calcagnile
https://www.discogs.com/de/artist/1313566-Alberto-Braida
https://www.discogs.com/de/artist/1862057-Silvia-Bolognesi

Ein Album aus dem Hause We insist! Records, auf dem ein Pianist zusammen mit einer Bassistin und einem Perkussionisten spielt – da schwant einem schon mal Ohrensausen ob des vermutlich ambitionierten Free-Jazz der einen erwartet.

In diesem Fall kann man dann aber die Ohrstöpsel beiseitelegen: der italienische Komponist und Pianist Alberto Braida hat sich für dieses Album mit zwei Landsleuten zusammengetan, um seine neun Kompositionen einzuspielen. Braida ist in Jazzkreisen ein großer Name, der mit vielen Musikern zusammengearbeitet hat und auf vielen Festivals überall auf der Welt aufgetreten ist. Die Bassistin Silvia Bolognesi ist ebenfalls studierte Musikerin und hat sich auch schon einen recht guten Ruf erspielt. Dritter Mann an Bord ist Schlagwerker Christiano Calcagnile, der sich auch bereits seit ca. 30 Jahren in der Jazzszene bewegt.

Die Kompositionen von Cats In The Kitchen sind eigentlich gar nicht passend zu diesem Titel. Denn in erster Linie bieten die Stücke wunderbare Melodien mit perlenden Pianoklängen, untermahlt von einem ständig präsenten, beibehaltendem aber niemals aufdringlichen Bass. Die Perkussion ist sehr jazzig, auch durchaus etwas experimentell, verleiht dem ganzen so einen „Post“-Sound. Es wird viel mit dem Besen gearbeitet und das Becken wird ebenfalls sehr oft benutzt.

Aus diesem Grunde wählte ich in der Beschreibung auch „Bar-Jazz“, denn zu guten Teilen kommen hier eben sehr wohlklingende und ausgereifte Melodien zum Tragen, die durchaus auch einmal den Hintergrund der Bar beschallen könnten. Aber natürlich gibt es auch eine zweite Seite: die experimentelle. Dann schaukelt sich das Piano mal zusammen mit den anderen Instrumenten in eine kleine, aber trotzdem angenehm hörbare Free-Jazz-Einlage, an anderer Stelle bricht man mal in eher rockige Gefilde aus, ohne den Jazzsound zu verlassen und weitere Ecken und Kanten tauchen immer mal wieder auf.

Das Ganze läuft aber letztlich immer wieder in die melodischen Bahnen des Jazz zurück und so bleibt man über die volle Distanz von 40 Minuten absolut hörbar und geerdet. Die Aufnahme an sich glänzt in einem glasklaren Sound, man hört die Instrumente atmen, der Raum arbeitet voll mit und über Kopfhörer meint man direkt neben den Musikern zu sitzen.

So finden wir hier ein kleines Meisterwerk des Jazz das auch Einsteiger durchaus begeistern kann.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Hiking4:58
2Proust4:48
3La giostra / cane e gatto7:47
4Cericho4:09
5Dedalus4:38
6Campanile5:03
7Un po´in certo5:32
8Marcia4:19

Besetzung

Alberto Braida: Piano
Silvia Bolognesi: Double Bass
Christiano Calcagnile: Drums & Percussions
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger