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Reviews

Ingebrigt Håker Flaten

(Exit) Knarr



Der norwegische Bassist Ingebrigt Håker Flaten ist bei Weitem kein unbekannter in der Jazz-, Freejazz-, Funk- und Noise-Szene. Der 1971 geborene Künstler zeichnet auf seiner Discogs-Seite für 44 Alben als Solist und in Kollaborationen verantwortlich. Bei seinem Zusammenarbeiten sind Namen wie Mats Gustafsson und Paal Nilssen-Love und weitere Größen zu finden.

Auch für (Exit) Knarr scharte er eine große Anzahl an Musikern um sich, um die sechs Stücke mit einer Laufzeit von ca. 40 Minuten zu erschaffen. Und diesmal hat er ein fast schon eingängiges Album erschaffen. Ein wichtiger Bestandteil der Stücke ist die spannends und fast südamerikanische Rhythmussektion, die eingesetzt wird. Unter dieser arbeitet der Bass recht stoisch und treibt alle Stücke an, meist im Midtempobereich, aber auch mal langsam verspielt oder aufbrausend und schnell. Es gibt auch immer wieder Passagen in denen sich der Bass fingerfertig und melodisch beteiligen darf. Zu diesem Sound gibt es oft tpische Jazz-Bläsersätze. Nun, ich würde sie zwischen Blues und Jazz verorten. Dasselbe gilt für das Piano, das mal als Begleit-, mal als Soloinstrument fungiert.

Diese Instrumente bearbeiten die sechs Songs. Alle hervoragende Kompositionen, erstklassig und lassen auch immer wieder kleinere Contemporary-Parts aufkommen, die aber niemals ins uferlose ausarten.

Soweit, so spannend. Aber das I-Tüpfelchen ist der Sound, den die Gitarre(n) einbringen. Die gehen von jazzigem Spiel in meist eher rockige Klänge bis hin in ausufernde Psychedelik. Wobei, eigentlich erlebt diese wunderbar psychedelisch verrückte Jazz-Rockwelt ihren Höhepunkt, wenn alle Instrumente sich hochpushen, die Gitarre ihr Ding macht, das Schlagzeug alles antreibt und die Bläser einen surrealen Sound dazu entwickeln. Es gibt auch eine schnelle Jazz-Nummer, welche sich anschickt in den Noisebereich abzugleiten, aber bis zum Schluss die Spur behält.

Insgesamt ein wirklich spannendes Werk aus dem Jazz-/Experimental-Jazz-Bereich, das sich erlaubt, sehr eingängig zu sein, ohne auf Verrücktheiten zu verzichten. Bei aller Schrägheit und möglicherweise auch Improvisation: insgesamt ist das hier äußerst perfekt und diszipliniert eingespielt, was zusammen mit dem exzellenten Klang zu einem wahren Hörgenuss der anderen Art führt.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Miles Ave - For Austin Congas – Olaf Olsen5:39
2Brinken - For Trondheim7:12
3Håkkåran - For Oppdal10:22
4À La Lala Love You - For Chicago Congas – Olaf Olsen5:33
5Chaos Pad - For Mexico City5:05
6Museumplein - For Amsterdam10:25

Besetzung

Acoustic Bass, Electric Bass, Handclaps – Ingebrigt Håker Flaten
Alto Saxophone, Handclaps – Mette Rasmussen
Clarinet, Bass Clarinet, Tenor Saxophone, Handclaps – Atle Nymo
Composed By – Ingebrigt Håker Flaten
Design – Lasse Marhaug
Drums, Percussion, Handclaps – Olaf Olsen, Veslemøy Narvesen
Grand Piano, Keyboards, Handclaps – Oscar Grönberg
Guitar, Handclaps – Oddrun Lilja Jonsdottir
Liner Notes – Martin Eia-Revheim*
Mastered By – Jørgen Træen
Painting – Lars Elling
Producer – Ingebrigt Håker Flaten, Olaf Olsen
Recorded By, Mixed By – Jørgen Smådal Larsen*
Trumpet – Eivind Nordset Lønning*
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger