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Dufay, G. - Binchois, G. u. a. (Alta Bellezza)

"L'alta bellezza". Bläsermusik an den Höfen Italiens im 15. Jahrhundert

Info Musikrichtung: Renaissance Instrumental VÖ: 05.11.2021 (Arcana / Note 1 / CD DDD / 2020 / Best. Nr. A122) Gesamtspielzeit: 46:03

Obschon diese gar nicht mal lange Aufnahme vom Repertoire her interessant und technisch sicherlich auch gut gemacht ist, mangelt es ihr doch an Kontrasten. Das liegt nicht so sehr an der Musik als an der besonderen Darbietungsform: Denn das Ensemble „Alta Bellazza“ hat sich auf Blasmusik der Renaissance spezialisiert.
Für die seinerzeit weitverbreitete Formation Schalmei, Pommer und Zugtrompete haben die drei Musiker:innen Ann Allen, Hanna Geisl und Nathaniel Wood Kompositionen von Guillaume Dufay und Zeitgenossen adaptiert. Die Bearbeitung von Vokalstücken für Instrumente war damals gängige Praxis, eine eigenständige Instrumentalmusik gab es praktisch noch nicht. Sozusagen stufenlos wechselte man zwischen den Registern. Dabei erfuhren die Vorlagen oft eine improvisierte Auszierung, auch wenn sie in der Substanz identisch blieben.

Der besondere, obertönige Klang der Instrumente wird von „Alta Bellazza“ nicht wie sonst gerne üblich betont ausgestellt. Es klingt diskret, ja edel – immerhin handelt es sich um eine höfische Musikpraxis! Sehr luzide, genau und organisch werden die Stücke von Dufay & Co. realisiert. Trotz gelegentlicher Wechsel von höheren zu tieferen Stimmlagen bleibt der Klang des Ensembles jedoch weitgehend gleich und wirkt recht schnell monochrom. Als reines Instrumentalprogramm fehlt es an Kontrasten, da hätte man sich doch noch die Vokalversion mancher Stücke als Gegenstück gewünscht oder zumindest die eine oder andere Auflockerung.

Georg Henkel