····· Verlosung: Drei Mal zwei Tickets zur Record Release Party der Leipziger Metaller Factory of Art ····· Kurz nach seinem 80sten Geburtstag ist Maschine erneut auf #4 ····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Rasi, F. (Pisani, R. - Cera, F.)

La Cetra di sette Corde


Info

Musikrichtung: Barock Vokal

VÖ: 05.11.2021

(Ricercar / Note 1 / 4 CD DDD / 2019-21 / Best. Nr. RIC 432)

Gesamtspielzeit: 67:47

NOBEL, ABER BLASS

Gleich von den ersten Tönen ist klar: Wir befinden uns im frühen 17. Jahrhundert, dem Zeitalter Monteverdis. Sein Zeitgenosse und Kollege Francesco Rasi, der Komponist des hier aufgenommenen Zyklus „La Cetra di sette Corde“ (1619), war ein Multitalent, ein musizierender Dichter und Sänger, der mit einer offenbar „süßen“ und zugleich „granitenen“ Tenor-Stimme gesegnet war und 1607 die Titelrolle in Monteverdis „Orfeo“ sang.
Wie Monteverdi, Caccini und andere war er Rasi an der Entwicklung des generalbassbegleiteteten Sologesang beteiligt, deren Ziel eine neuartige Verbindung von dichterischem Wort und Singstimme war. Ausdruck, Melos, Harmonie und Text sollten in eine perfekte Balance gebracht werden, rhetorisch und kantabel zugleich. Davon legt Rasis Sammlung, deren Titel auf Deutsch etwa „Die siebensaitige Kithara“ lautet, ein reifes Zeugnis ab. Wahrscheinlich hat Rasi sich beim Vortrag seiner Lieder ursprünglich auch selbst auf der Theorbe begleitet.

Der Tenor Riccardo Pisani und das vierköpfige Continuo-Ensemble Arte Musica unter der Leitung von Francesco Cera haben die Noten jetzt im Team zum Leben erweckt. Der von einem Prolog und Epilog gerahmte Zyklus besteht aus sieben Teilen (den „Saiten“ der Kithara, die das antike Vorbild für die neue Generalbass-Liedbegleitung mit Zupfinstrumenten war).
Hier und dort wurden einige instrumentale Soli aus anderen Quellen als Auflockerung eingestreut. Neben der Theorbe und Gitarre hören wir auch Harfe, Gambe, Lirone und Cembalo, meist in voller Besetzung, so dass der Generalbass farbig und vielschichtig klingt.
Leider kann man dies von Pianis Tenor nicht sagen. Zwar spricht die Stimme leicht an, ist wendig und wohlklingend, aber der Ambitus des Ausdrucks ist schmal. Eine gewisse noble Blässe dominiert – das ist schade, denn Rasis facettenreiche Musik bietet im Sinne eines entwickelten „recitar cantando“ doch mehr Möglichkeiten für eine ausdrucksvolle Gestaltung.



Georg Henkel

Besetzung

Riccardo Pisani, Tenor

Ensemble Arte Musica

Francesco Cera, Leitung
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger