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Reviews

Esquela

A Sign From God


Info

Musikrichtung: Indie-Roots Rock

VÖ: 25.06.2021

(Livestock Music)

Gesamtspielzeit: 35:42

Internet:

https://www.esquelatheband.com/
https://www.hemifran.com/news/

Bei Esquela handelt sich um eine Roots Rock - Band aus Bovina, Delaware County, New York. Gegründet wurde sie 2010 von John "Chico" Finn und Keith Christopher. Beide sind auf ihrem fünftem Album seit 2010, A Sign From God, noch an Bord. Ein wichtiger Musiker der Band ist auch der Produzent Eric Ambel.

Im Innenteil der CD-Verpackung erklärt Finn, wie es zum Entstehen dieser Platte kam. Im Zuge der aktuellen Pandemie beschäftigte er sich wieder verstärkt um sein Home-Recording-Studio und brachte es wieder ins Laufen. Nach einigen frustrierenden Wochen der Bastelei hatte er es schließlich geschafft und bat seinen Freund Eric "Roscoe" Ambel um Hilfe. Als er dann am 15.Mai 2020 den ersten Song angehen wollte, fiel auch noch der Strom aus, und in der Dunkelheit wartete er geduldig, bis der Strom wieder da war - und der erste Titel wurde aufgenommen.

Und nach und nach wuchsen die Bemühungen heran zu der vollständigen Platte - und - wie Finn schreibt - Esquela has recorded its best album to date. A true 'Sign from God'. Ob es nun das beste Album der Band geworden ist, vermag ich nun nicht subjektiv zu beurteilen. Jedoch kann ich feststellen, dass dieser Songreigen von zehn Titeln ein sehr guter geworden ist! Mit dem straff rockenden "Not In My Backyard" startet die Platte. Die beiden Stimmen von Becca Frame und John "Chico" Finn mit abwechselndem Leadgesang und gleichzeitigem Gesang, ergänzen sich gut und die Band rockt diesen Song wirklich intensiv und dieser schleppende Groove kann in den Bann ziehen. Die Gitarren gehen satt zu Werke und somit kann sich dieser Auftakt sehen lassen.

Musikalisch kann man das, was die Musiker bieten, durchaus in die Siebziger verorten, der Aufnahmetechnik kann man jedoch die Jetztzeit zuordnen. Textlich scheint man sich auch dem einen oder anderen "heißen Eisen" anzunehmen, gleich "Oradura" behandelt das Massaker von Oradour am 10. Juni 1944, ein durch die Waffen-SS verübtes Kriegsverbrechen an der Bevölkerung des französischen Dorfes Oradour-sur-Glane, bei dem es lediglich sechsunddreissig Überlebende gab.

Stilistisch zieht sich dieser straffe Rock durch die ganze Platte und gibt der Musik einen sehr lebendigen Ausdruck. Wer sich näher auskennt, dem wird der Name des Musikers Eric "Roscoe" Ambel auch bekannt sein durch seine Mitarbeit bei der Roots Rock-Band The Del-Lords. Spuren jener Band mit ihrem stets frisch-frechem Sound kann man durchaus beim einen oder anderen Song vernehmen, zum Beispiel bei “The Good One (Give Ups)”.

Mitunter verändert sich der Sound von Song zu Song, mal wird es ein wenig ruhiger, mal kommt eine Spur Groove hinzu, doch letztlich lebt die Musik von solchen Rockern wie "What's Your Problem" oder "Two Stones". Dennoch - das wohl ruhigste Stück, zum Schluss, "Wait For Me", steht den Musikern auch gut zu Gesicht. Allerdings sind Beide, Becca und John, als Leadsänger/in nicht unbedingt sehr ausdruckssicher in manchen Songs, hier steht dann mehr die stark ausgeprägte Individualität im Vordergrund.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Not In My Backyard (NIMBY)
2 Oradura
3 Rest Of My Life
4 The Good One (Give Ups)
5 1861
6 Three Finger Joe
7 First World Problems
8 What's Your Problem?
9 Two Stones
10 Wait For Me

Besetzung

Rebecca Frame (lead vocals)
Brian Shafer (guitars)
John "Chico" Finn (vocals)
Matt Woodin (guitars, mandolin)
Keith Christopher (bass)
Mike Ricciardi (drums)
Eric “Roscoe” Ambel (guitars, cajon, percussion, strings)
Mary Lee Kortes (vocals)
Andy York (harmonica)
Rob Arthur (Hammond B3)
Village of Delhi Police Department (siren - #9)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger