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Reviews

Maggie Bell

Queen Of The Night


Info

Musikrichtung: Blue Eyed Soul / R& B

VÖ: 28.05.2021 (1974)

Repertoire Records (Atlantic)

Gesamtspielzeit: 41:43

Internet:

http://www.maggiebell.co.uk/
https://www.repertoirerecords.com/
https://www.brooke-lynn-promotion.de/index.php

Nach dem tragischen Tod des Gitarristen Les Harvey und einer letzten Platte ohne ihn war das Ende der schottischen Band Stone The Crows gekommen. Doch Sängerin Maggie Bell machte weiter. Queen Of The Night aus dem Jahre 1974 ist ihr Debütalbum. Wie bereits die vier Platten von Stone The Crows wurde auch diese über Repertoire Records neuveröffentlichte Platte von EROC restauriert und gemastert und das Booklet enhält ebenfalls Liner Notes von Chris Welch.

Das Album wurde produziert von Jerry Wexler, den man stets mit Atlantic Records und Stax Records in Verbindung bringen wird. Er hatte bereits erfolgreich mit Aretha Franklin und Ray Charles gearbeitet und erklärte sich bereit, auch ein Album mit Maggie fertig zu stellen. So war er auch unter anderem für die Auswahl der exzellent ausgesuchten Songs zuständig, von J.J. Cale, Dan Penn/Spooner Oldham oder John Prine zum Beispiel. Brillante Musiker sorgten dafür, dass diese Platte einfach gut werden musste, dabei waren unter anderem Steve Gadd am Schlagzeug, Richard Tee und Barry Goldberg an den Keyboards oder Hugh McCracken an der Gitarre, dazu konnte man als Background-Sängerinnen die Damen von The Sweet Inspirations gewinnen. Allesamt also Musiker, die in Soul und Jazz und Fusion zuhause waren.

Insofern - klare Sache - diese Musik konnte einfach nicht in irgendeiner Form in die Nähe zu Stone The Crows zu bringen sein. Und so startet die Platte mit "Caddo Queen" total funky, die Keyboards erinnern an Stevie Wonder jener Tage, und Steve Gadd zaubert einen federnden Rhythmusteppich, dazu die angezerrte Gitarre von Reggie Young, das geht ab....Ja, und Maggie ist in ihrem Element, hier kann sie ihre Soul-Stimme mehr loslassen als es bei Stone The Crows möglich war.

Die erste Ballade folgt mit "A Woman Left Lonely" und hier sorgt John Hughley mit der Pedal Steel für die besondere Ausprägung dieses emotionalen Songs mit dem Hauch von Country. Neben Soul und Country auch eine Spur Gospel, zum Beispiel mit "Souvenirs", in ganz langsamen Tempo und durch eine Bläser-Begleitung ganz dezent unterstützt. "After Midnight" von J.J.Cale bekommt ein richtig lockeres Latin-Feeling verpasst. So hat man bereits nach vier Songs den Eindruck, dass die musikalische Gestaltung von Queen Of The Night sehr variabel ausfällt.

Der Titelsong stammt vom ehemaligen Bandkollegen Ronnie Leahy, und mit "As The Years Go Passing By" tritt ein weiterer Klassiker auf die Bühne, nun ist wieder emotional stark berührender Blues angesagt, ein Genre, das meiner Meinung nach von Maggie viel intensiver ausgedrückt werden kann als Rock oder Soul. Aus meiner Sicht ist das der 'Gänsehaut-Song' der Platte! Und wenn dann noch der Profi Cornell Dupree zum Gitarrensolo ansetzt, dann kribbelt es. Und so stelle ich fest, dass die Musik als gelungener Mix aus Blues, Pop, Soul und ein wenig Rock sehr professionell ist und dass die Songs Maggie's Stimme sehr gut zupass kommen.

Zum Schluss noch einmal ein Highlight der besonderen Art, mit "Trade Winds". Die Einleitung mit Stimme und Piano ist bereits sehr einfühlsam und mit einer balladesken Stimmung ausgestattet, die schleichenden Schlagzeugbesen und die kurz auftauchende Gitarre setzen weitere Akzente und verfrachten diesen Song in einen intimen Club, mitten in der Nacht, nur noch wenige Gäste sind anwesend und man resümiert ein wenig über den vergangenen Tag, ein sehr schöner und nachdenklich wirkender Abschluss, ja, jetzt singt sie - die Queen Of The Night!



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Caddo Queen (3:33)
2 A Woman Left Lonely (3:53)
3 Souvenirs (5:34)
4 After Midnight (2:37)
5 Queen of the Night (4:06)
6 Oh My My (2:56)
7 As the Years Go Passing by (4:20)
8 Yesterday's Music (3:28)
9 We Had It All (2:57)
10 The Other Side (2:58)
11 Trade Winds (5:11)

Besetzung

Maggie Bell (vocals)
Reggie Young (guitars)
Cornell Dupree (guitars)
John Hughley (pedal steel guitar - #2)
Hugh McCracken (rhythm guitar)
Richard Tee (keyboards)
Arthur Jenkins (eyboards)
Leon Pendarvis (keyboards)
Barry Goldberg (keyboards)
Chuck Rainey (bass)
Bill Salter (bass)
Steve Gadd (drums)
Ralph MacDonald (percussion)
The Sweet Inspirations (background vocals)
Antisia Music (=William Eaton, Arthur Jenkins, Ralph McDonals, William Salter) (horn arrangements)
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