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Reviews

Fux, J. J. (Bernardini)

Dafne in lauro


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 02.07.2021

(ARCANA / Outhere Music / Note 1 / CD / 2019 / Best. Nr. A 488)

Gesamtspielzeit: 118:18

Internet:

Styriarte

GRABUNGSARBEITEN

Praktisch untrennbar ist das sommerliche Alte-Musik-Festival in der Steiermark, die Styriarte, noch immer mit dem Namen von Nikolaus Harnoncourt verbunden. Mit dessen Tod im Jahre 2016 dürfte sich auch die Frage der programmatischen Ausrichtung des Festivals neu gestellt haben. Die Lösung, zu der man fand, lag örtlich nah: Man entsann sich des in der Gegend gelegenen Geburtsortes des Komponisten Johann Joseph Fux (1660-1741) und hob eine Reihe aus der Taufe, mit der nun seit 2018 und bis 2023 Jahr um Jahr eine seiner beim Publikum weitgehend unbekannten Kammeropern vorgestellt und (historisch konventionell) inszeniert werden.

Solche Kammeropern, die man am Wiener Hof einander zu schenken oder zu feierlichen Anlässen zu bestellen pflegte, wurzelten thematisch meist in historischen oder mytholgischen Stoffen - wie eben auch Dafne in lauro, die 2019 in Graz über die Bühne ging und für diese Aufnahme live mitgeschnitten wurde. Einige Bühnengeräusche inklusive. Davon abgesehen ist die Doppel-CD klanglich aber gut gestaffelt und erstaunlich plastisch und direkt. Eine gute Möglichkeit also, Fux, den man am ehesten als (vermeintlich trockenen) Theoretiker des Kontrapunkts kennt - sein Werk Gradus ad parnassum diente bis ins 20. Jahrhundert als Standardlehrbuch - bzw. zuletzt zumindest als Komponisten reizvoller Instrumentalwerke wiederentdeckt hat, nun endlich auch als Opernkomponisten zu erleben.

Das 1714 uraufgeführte Werk wird unter der Leitung von Alfredo Bernardini vom Ensemble Zefiro farbig und schwungvoll zum Leben erweckt. Nicht weniges erinnert dabei stilistisch an die frühen Händel-Opern. Und doch: Fux geht bei der Figuren- und Affektzeichnung nicht gleichermaßen weit, bleibt stets im Rahmen des Erwartbaren und Vorhersehbaren. Das ist alles kunstvoll gearbeitet, bleibt aber eine perfekte Oberfläche, die das Interesse des Hörers daher heute kaum noch die rund 2 Stunden zu fesseln vermag. Die Leistung der Sängerinnen und Sänger hilft - bei sopranlastiger Gesamtriege - über dieses Manko nur bedingt hinweg: Arianna Vendittelli und Monica Piccinini liefern eine beachtliche Leistungsschau des Sopranfachs, Countertenor Raffaele Pe überrascht in der Rolle des Apollo mit markanter Tongebung.



Sven Kerkhoff

Trackliste

J.J. Fux: Dafne in lauro
FuxWV II.2.11 (K 308)

Besetzung

Diana: Monica Piccinini, Sopran
Dafne: Ariana Venidttelli, Sopran
Amore: Sonia Tedla, Sopran
Apollo: Raffaele Pe, Countertenor
Mercurio: Valerio Contaldo, Tenor

Zefiro

Alfredo Bernardini, Ltg.
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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