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Reviews

Todd Snider

First Agnostic Church Of Hope and Wonder


Info

Musikrichtung: P-Folk/Folkadelic

VÖ: 23.04.2021

(Aimless Records)

Gesamtspielzeit: 35:21

Internet:

https://toddsnider.net/
https://www.thirtytigers.com/
http://oktoberpromotion.com/

Todd Snider, Jahrgang 1966, stammt aus Oregon. Entdeckt wurde er Mitte der Achtziger von Keith Sykes, damals bei Jimmy Buffett beschäftigt. Der und John Prine wurden auf Snider aufmerksam und schoben seine Karriere an.

So erschien 1994 ein Debüt-Album auf MCA, später wechselte der Protagonist zu Oh Boy Records von John Prine, bevor er wieder zu einem Major Label wechselte. Nach weiteren Wechseln liegt nun das neunzehnte Studio-Album vor, First Agnostic Church Of Hope and Wonder. Und hier ist es ein besonderer Sound, der das Album prägt. Folkmusik, die voller Groove steckt, und den einen oder anderen mittlerweise verstorbenen Kollegen gedenkt, allen voran John Prine mit "Handsome John". "The Get Together" - da denke ich sofort an Dr. John, sowohl vom holpendern Sound mit einem Hauch von New Orleans, und vor allem durch die leicht kratzige und raue Stimme, die ganz stark an Herrn Rebennack erinnert.

Und immer wieder schleicht dieser schleppende Sound wie ein roter Faden durch die Platte, mal auch mit kräftigem Funk ausgestattet. Snider bezeichnet seine Musik stilistisch mit "P-Folk" oder "Folkadelic", ein Sound, der mit satten und straffen Rhythmen punkten kann. Viele Effekte werden gelegentlich eingestreut, bei "That Great Pacific Garbage Patch" klingt es zwischendurch, als würden Sirenen einen Luftschutzalarm auslösen.

Darüber hinaus sind es kratzende Gitarren, Tuba und Piano, die zwischendurch nuancierte Einschübe vorlegen. Ganz zart kommt die Widmung an Prine, "Handsome John", nur Piano und Gesang, dann eine Mundharmonika dazu, und im Hintergrund erklingt eine Tuba. Dieser Song ist eine sehr bewegende Widmung an den Förderer.

Insgesamt betrachtet, ist diese Musik solche, die schwer in eine Schublade zu packen ist. Und das ist auch gut so, strahlt sie doch einen hohen Grad an Individualität aus. "Stoner Yodel Number One" ist einer dieser Songs, die darüber hinaus auch noch einen humorigen Anstrich haben, so gibt es stets etwas zu entdecken und es empfiehlt sich, stets näher hinzuhören, die Feinheiten geben dem Album seinen Schliff, manchmal ein wenig zurückhaltend und fast verborgen, aber geschickt eingesetzt, um eine stets anregende Stimmung zu schaffen.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Turn Me Loose (I’ll Never Be The Same)
2 The Get Together
3 Never Let A Day Go By
4 That Great Pacific Garbage Patch
5 Handsome John
6 Sail On, My Friend
7 Battle Hymn Of The Album
8 Stoner Yodel Number One
9 Agnostic Preacher’s Lament
10 The Resignation Vs. The Comeback Special

Besetzung

Todd Snider (vocals)
Robbie Crowell (drums)
Tchad Blake (misc. instruments)
(soweit bekannt)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger