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Reviews

Emmet Cohen

Future Stride


Info

Musikrichtung: Modern Jazz / Stride

VÖ: 29.01.2021

(Mack Avenue)

Gesamtspielzeit: 47:17

Internet:

https://emmetcohen.com/
https://www.mackavenue.com/
https://www.martinaweinmar.de/

Der junge aufstrebende Jazz-Pianist Emmet Cohen wurde 1990 geboren. Seit seinem dritten Lebensjahr spielt er Piano und studierte später bis zum Masterabschluss. 2010 erschien sein Debüt-Album. Unter den nachfolgenden Platten waren auch zwei dabei, die sich mit der Geschichte des Jazz beschäftigten.

Dieses gilt ebenso für das aktuelle Album, Future Stride. Dem Titel ist zu entnehmen, das sich Cohen hier mit der Spielart des Stride Pianos beschäftigt, in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden, auch bekannt unter dem Begriff "Harlem Stride". Dieser frühe Stil hat seinen Ursprung im Ragtime, und Stride wurde in hohem Masse improvisiert. Als Pioniere gelten die Pianisten James P. Johnson und Willie "The Lion" Smith, und später Fats Waller, der den Stil weiter entwickelte. Selbst spätere Pianisten des modernen Jazz' verwendeten seine Elemente noch, wie Art Tatum und auch Thelonious Monk.

Doch so ganz dem Stride Piano ist Future Stride dann doch nicht gewidmet. Zwar mag das noch sehr offensichtlich sein im Auftakt-Titel "Symphonic Raps", doch einer der vier Songs, in denen das Piano-Trio-Format noch mit Trompete und Saxofon (auf drei Titeln) zum Quintett erweitert wurde, "Reflections At Dusk", schiebt mich in eine ganz andere Richtung. Nicht nur die Trompete, auch die gesamte Stimmung ist gedämpft und verleitet zum Träumen und zum gedanklichen Dahintreiben. "Toast To Lo", noch einmal im Quintett, läuft dann swingender im Hard Bop-Modus mit moderner Ausprägung, "You Already Know" swingt noch heftiger und Spuren von nervösem Bebop durchströmen den Song. Schließlich ergänzt der Trompeter Marquis Hill in dem Abschlusstitel "Little Angel" die balladeske Stimmung mit ebensolchem Spiel und bringt die Platte zu einem verträumten Abschluss.

In den übrigen, zumeist im Trio-Format eingespielten Songs regiert dann vorwiegend der Stride, im "Future Stride", dem Titelsong, in einer sehr modernen Ausrichtung, futuristisch eben, denn auch Bass und Schlagzeug übernehmen hier eine wichtige Funktion. "Pitter Panther Patter" schließlich ertönt im Duo mit Piano und Bass, im Übrigen unter den fünf Eigenkompositionen einer der Fremdtitel, hier von Duke Ellington. Und dann ist da noch "Second Time Around" (Van Heusen/Cahn), eine wunderschön gespielte Ballade, die den Gesamteindruck der Musik perfekt abrundet und aufzeigt, wie sehr doch die Abwechslung regiert.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Sympohonic Raps (3:07)
2 Reflections at Dusk (5:11)
3 Toast to Lo (6:41)
4 Future Stride (5:53)
5 Pitter Panther Patter (2:24)
6 Second Time Around (6:27)
7 Dardenella (5:24)
8 You Already Know (3:30)
9 My Heart Stood Still (4:56)
10 Little Angel (3:37)

Besetzung

Emmet Cohen (piano)
Russell Hall (acoustic bass)
Kyle Poole (drums)
Marquis Hill (trumpet - #2, 3, 7, 10)
Melissa Aldana (tenor saxophone - #2, 3, 7)
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger