····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Christin Kobi

Hidden place of return


Info

Musikrichtung: Experimentalmusik / Contemporary / Fieldrecordings / Klangkunst

VÖ: 15.01.2021

(Cubus Records)

Gesamtspielzeit: 91:34

Internet:

http://www.christiankobi.ch
http://www.cubus-records.ch/en/work/christian-kobi-hpor-en/

Christian Kobi ist ein Schweizer Saxophonist, der sich der Experimentalmusik verschrieben hat und seine Alben zumeist in Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten anderen Musikern aufnimmt. So ist es auch im Falle seines neuen Albums (Doppel-CD oder gar Tripple-Vinyl) Hidden Places of Return. Für die sechs (wie bei ihm meistens) unbenannten Stücke hat er sich jeweils mit einem anderen Künstler zusammengetan. So musiziert er zusammen mit einem Spinett, Perkussionen, Elektronik, zusätzlichem Saxophon oder aber einer singenden Säge.

Die dabei entstandenen Stücke sind dementsprechend reduziert. Insbesondere das erste Stück walzt sich über 20 Minuten mit sehr vielen Klängen, die an die Ursprungsinstrumente nur wenig erinnern. Wenn wirklich all diese Klänge (außer dem Spinett) aus dem Saxophone stammen, würde mich wirklich mal interessieren, wie diese zustande gebracht wurden. Das klingt dann geschrieben nach wenig Hörbarem, aber den beiden Musikern gelingt es hier, die dissonanten Ansätze tatsächlich zu einem ambienten Track zusammen zu schweißen, der auch über die volle Länge die Aufmerksamkeit des Hörers erreicht.

Beim zweiten Stück wird es zunächst etwas dissonanter. Nun kann man das Hauptinstrument sehr gut heraushören, die Klänge bleiben jedoch sehr experimentell. Die eingesetzten Perkussionen sind recht zurückhaltend und gehen nur sporadisch nach vorn. Ein paar kontemporäre Klänge, die auftauchen, sind knapp an der Schmerzgrenze. Insgesamt wesentlich zerfaserter als Titel Nummer eins.

Mit den auf dem dritten Stück eingestzten Elektroniksounds wird es wesentlich kompakter und ambienter. Dunkle elektronische Sounds wabern über dem Hörer, das Saxophon produziert wieder die seltsamsten und skurrilsten Klänge, während dazu die Vögel fröhlich zwitschern. Eine dunkle, bedrohliche Wand aus Sound und Experiment.

Auch die zweite CD wartet mit ähnlich experimentellen Klängen auf, die mal ins Dissonante gehen, aber zumeist doch das Kernstück hinbekommen, ein Klanggemälde zu malen.

Ein sehr spannendes, ideenreiches und klanglich sehr gutes Experimentalalbum.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

CD 1
1 (with Jacques Demierre / Spinet) 20:12
2 (with Camille Emaille / Percussion) 11:52
3 (with Christian Müller / Electronics) 18:00


CD 2
1 (with Marc Unternäher / Soprano & Tenor Saxophone) 15:29
2 (with Antoine Chessex / Tenor Saxophone) 14:06
3 (with Julian Sartorius / Saw Blade / Percussion) 11:55
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger