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Major Voice

Morgenrot

Info Musikrichtung: Pathetischer (Deutsch) Rock VÖ: 22.01.2021 (No Cut / SPV) Gesamtspielzeit: 49:33

Genial oder total für die Tonne – bei Major Voice schwanke ich zwischen den Extremen – und das liegt eben an der (oder dem) „Major Voice“. Beim ersten Mal habe ich mich gefragt, ob das mit diesem auf Heldentenor machenden Opernbass bei „Waves of Love“ ernst gemeint sein soll. Am Ende der CD war die Frage beantwortet. So was zieht man als Scherz nicht knapp 50 Minuten lang durch.

Je länger je mehr erinnerte mich das Ganze an den Tenor Peter Hofmann, der als weltweit erfolgreicher Opernsänger in den 80er Jahren Alben mit Rock-Klassikern aufnahm, bei denen man auch nicht recht wusste, ob man lachen, weinen oder gar jubeln sollte.

Major Voice liefern allerdings eigenes Material, das dramatisch, pathetisch und auch durchaus kitschig daherkommt. Manchmal fühlt man sich an Witt erinnert, oder an die Sisters of Mercy, wobei es wohl Geschmacksache sein dürfte, ob man meint, dass Major Voice deren düstere Pathetik auf die Spitze treibt, oder sie bis in Lächerliche zersägt.

Ebenso unklar ist, wer Major Voice eigentlich ist. Im Booklet ist kein Sänger angegeben. Major Voice erscheinen hier als das Duo Corvin Bahn und Chris Harms. Ob sie unter dem Bandnamen Major Voice antreten und einer von den beiden auch singt, oder ob Major Voice eine dritte Person ist, die von den beiden begleitet wird, ist weder dem Booklet noch dem Promotext zu entnehmen.

Ich muss zugeben, dass ich das Album (anders als die von Peter Hofmann) durchaus mit einem gewissen Genuss, wenn auch beständig schmunzelnd, anhören kann. Zu einer wirklichen Empfehlung kann ich mich aber nicht durchringen.

Norbert von Fransecky