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Reviews

Transatlantic

The absolute Universe


Info

Musikrichtung: Prog

VÖ: 05.02.2021

(InsideOut / Sony )

Gesamtspielzeit: 140:00

Neal Morse macht’s bekanntlich kaum unter einer Doppel-CD. Und auch Roine Stolt und Mike Portnoy sind mit den Flower Kings bzw. Dream Theater für dicke Dinger gut. Zusammen mit Pete Trewavas sind sie Transatlantic und toppen mit ihrem aktuellen Werk ihre Stammbands noch einmal. Man konnte sich nicht zwischen XL und XXL entscheiden – und verlegte sich auf XXXL. In seiner komplettesten Version, „The ultimate Edition“, bedeutet das für The absolute Universe 5 LPs und 3 CDs.

Dabei setzt sich „The ultimate Edition“ aus zwei Versionen desselben Albums zusammen. Es gibt die kürzere so genannte „Abridged Version“ (1 CD oder 2 LPs) The Breath of Life und die „Extended Version“ (2 CDs oder 3 LPs) Forevermore.

Beide CDs haben denselben Aufbau, sind aber nicht identisch. Um von der einen zur anderen Version zu gelangen, streicht man bei der „Abridged Version“ erste einmal drei Titel, um dann sieben neue Titel zu ergänzen, schwerpunktmäßig in der zweiten Hälfte der ersten CD der „Extended Version“. Aber die „Extended Version“ ist auch nicht einfach nur eine erweiterte „Abridged Version“. Die Stücke etwas zusätzlich anders arrangiert und sind auf der „Extended Version“ oft zum Teil deutlich länger. Wobei bei der Entstehung wohl nicht einfach die „Abridged Version“ am Anfang stand und zur „Extended Version“ erweitert wurde. Zum Teil sind die „Abridged Versions“ auch gestrafte Versionen der längeren Versionen.

So viel zum Äußeren.

Der Transatlantic-Fan braucht und kauft natürlich das Gesamtpaket The absolute Universe (The ultimate Edition). Aber beide Versionen gibt es auch separat unter den Titeln The absolute Universe: The Breath of Life (Abridged Version) bzw. The absolute Universe: Forevermore (Extended Version) zu erwerben. Müsste ich mich entscheiden, würde ich die längere Versin nehmen. Nicht einfach, weil Masse Klasse ist, sondern weil ich die nur auf Forevermore erscheinenden Stücke für etwas stärker halte als die The Breath of Life-Exclusiv-Stücke. Ansonsten würden mir in der Regel auch die kürzer ausgeführten Versionen der umarrangierten Stücke genügen.

Musikalisch bleiben Transatlantic dem Weg treu, den sie auch schon auf dem letzten, immerhin sieben Jahre zurück liegenden Album Kaleidoscope eingeschlagen hatten, wobei die “genrefremden” Einflüsse aus Jazz und Blues kaum noch zu hören sind.

Mit anderen Worten, die progmetallischen Einflüsse, die Neal und Mike auf den ersten Alben von Spock’s Beard bzw. Dream Theater mitgebracht haben, bleiben weiterhin im Wesentlichen in der Kiste. Man kann The absolute Universe weitgehend in den Neal Morse-Kosmos der letzten 20 Jahre einsortieren. Das Album dürfte insbesondere denjenigen gefallen, denen Neal Morse auf seinen Solo-Alben zu oft in Pathos und Kitsch abdriftet. In dieser Hinsicht ist The absolute Universe deutlich entzuckert.

Knackiges Prog-Feuerwerk wird mit Stücken wie „Reaching for the Sky“, der „Looking for the Light“-Reprise, „The Sun comes down“ und einigen weiteren reichlich abgebrannt. Einen ganz eigenen Akzent setzt das etwas düster „Owl Howl“, das rauer und schleppender als der Rest ist und mit den Bläser im ruhigeren Part auch mal die schrägeren Töne setzt, die dem Album häufig fehlen.

Forevermore setzt sich unter anderem mit „Bully“, dem wohl rockigsten Stück des Gesamtwerks, und dem an Beatles-Harmonien anknüpfenden „Rainbow Sky“ von der kürzeren Version ab.

The absolute Universe ist stark genug, um zu gefallen, ohne dem Fan die Mühe abzuverlangen, sich das Teil schön zu hören, aber man fragt sich doch, ob hier wirklich so viel unverzichtbare Ideen angefallen sind, um ein deratiges Mammutwerk zu rechtfertigen, oder ob es dem Werk nicht gut getan hätte, wenn die Autoren gezwungen gewesen wären, sich auf 45 oder von mir aus auch 90 Minuten zu beschränken.



Norbert von Fransecky

Trackliste

The Breath of Life (Abridged Version)

1 Overture (5:53)
2 Reaching for the Sky (5:41)
3 Higher than the Morning (4:32)
4 The Darkness in the Light (5:43)
5 Take now my Soul (3:31)
6 Looking for the Light (4:05)
7 Love made a Way (Prelude) (2:13)
8 Owl Howl (5:27)
9 Solitude (4:24)
10 Belong (2:23)
11 Can you feel it (3:17)
12 Looking for the Light (Reprise) (4:57)
13 The greatest Story never ends (2:58)
14 Love made a Way (9:16)


Forevermore (Extended Version)

CD 1
1 Overture (8:12)
2 Heart like a Whirlwind (5:11)
3 Higher than the Morning (5:30)
4 The Darkness in the Light (5:43)
5 Swing high swing low (3:48)
6 Bully (2:12)
7 Rainbow Sky 3:19)
8 Looking for the Light (4:00)
9 The World we used to know (9:22)

CD 2
10 The Sun comes up today (5:39)
11 Love made a Way (Prelude) (1:26)
12 Owl Howl (7:06)
13 Solitude (5:41)
14 Belong (2:49)
15 Lonesome Road (2:54)
16 Looking for the Light (Reprise) (5:13)
17 The greatest Story never ends (4:18)
18 Love made a Way (8:03)

Besetzung

Neal Morse (Keys, Git, Voc)
Roine Stolt (Git, Voc)
Pete Trewavas (B, Voc)
Mike Portnoy (Dr, Voc)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger