····· Verlosung: Drei Mal zwei Tickets zur Record Release Party der Leipziger Metaller Factory of Art ····· Kurz nach seinem 80sten Geburtstag ist Maschine erneut auf #4 ····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Fee

Schizofeenie


Info

Musikrichtung: Neue Deutsche Welle

VÖ: 11.12.2020 (1983)

(Sireena / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 36:46

Internet:

http://www.fee-band.de

Fee kamen 1981 recht lebendig in die Notaufnahme und waren ein Jahr später Rezeptfrei ins Koma gefallen – und man kann nicht behaupten, dass sie daraus 1983 wieder wirklich erwacht sind. Um den Titel Schizofeenie aufzugreifen, leidet der Patient unter einer Bewusstseinsspaltung zwischen durchaus ansprechender musikalischer Basis und einem unter Teppichhöhe sinkenden Textniveau.

Dabei leiden die Fee(n) nicht einmal nur unter schlechtem Geschmack oder später Fäkal-Pubertät; die Texte sind einfach banal, an den Haaren herbeigezogen oder auf Teufel komm raus auf Effekt getrimmt, dabei aber eher sinnfrei. Es würde mich wirklich interessieren, wie das Album klingen würde, wenn man es einfach mit englischen Texten aufnehmen würde. Da kann man leichter am (Schwach)Sinn vorbei hören.

Die Pseudokritik an einer Willkürjustiz („Highnoon im Justizpalast“) ist völlig überzogen und hat mit der Realität der Bundesrepublik aber auch gar nichts zu tun. „Die gelbe Gefahr“ scheint sich kritisch mit Gewalt-Video-Spielen auseinander setzen zu wollen; kommt aber auf keinen Punkt. Und das sind dann noch die Titel, bei denen man immehin so etwas wie einen Sinn erkennen kann.

Wollen mal hoffen, dass die drei Punkte Steigerung gegenüber dem Vorgänger nicht damit zu begründen sind, dass meine Erwartungen an Fee auf einen Tiefpunkt gefallen waren; sondern daran, dass mit den Reggaeklängen in mehreren Stücke, packenden Pop-Rockern, wie „Doswidanja“ oder „Ein Feuerwerk für Marianne“, sowie gelegentlich fast metallischen Gitarren („Du kannst mir nicht imponier’n“) immerhin ganz passable Musik zu hören ist.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Doswidanja 3:22
2Ein Mann, der nicht warten kann (I'm a Man) 3:00
3Die gelbe Gefahr 2:54
4Highnoon im Justizpalast 3:27
5Du kannst mir nicht imponier'n 2:42
6Karneval 2:59
7118 3:24
8Erzähl mir nichts von Liebe 3:50
9Ein Feuerwerk für Marianne 3:51
10Die neue deutsche Küche (Schweinebauch und Kohl) 2:37
11Hypochonder 4:22

Besetzung

Tom Ruhstorfer (Voc)
Andreas Becker (Git)
Lothar Brandes (Keys)
Reinhard Lewitzki (Dr)
Gerd Reulecke (B)
Martina Knorr (Voc)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger