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Reviews

Diverse: Sireena

The Spirit of Sireena Vol. 15


Info

Musikrichtung: Rock etc

VÖ: 15.01.2021

(Sireena / Broken Silence)

Gesamtspielzeit: 54:39

Internet:

http://www.sireena.de

Der Name Sireena hat in der MAS einen guten Ton. Das von Lothar Gärtner und Tom Redecker Anfang dieses Jahrtausends gegründete Label hat seinen Schwerpunkt bei der Wiederveröffentlichung deutscher (Rock-)Bands der 70er und 80er Jahre. Ziemlich genau in der Mitte der bisherigen Label-Geschichte ist Sireena eine besondere Ehre zu Teil geworden. Wolle Kabsch hat dem Label eines der wenigen Labelportraits gewidmet, die es in der ebenfalls etwa 20-jährigen Geschichte der MAS gegeben hat. (Mir fällt im Moment nur das zu Angel Air ein – interessanter Weise ebenfalls ein Label, bei dem Wiederveröffentlichungen im Zentrum stehen.)

Sireena legen nun zu Beginn des Jahres 2021 die 15. Ausgabe ihres Labelsamplers The Spirit of Sireena vor, auf dem sie 10 ihrer Bands vorstellen. Bei einigen weiß ich, dass sie bereits erschienen sind; bei den Verlinkten, weil ich sie im Laufe der letzten Monate besprochen habe; bei Fee weil ich die CD bereits vorliegen habe. Bei den drei anderen, weiß ich das nicht. Und das weist auf die größte Schwäche der CD hin, die wenig mehr als ein akustisch illustrierter Katalog ist.

Außer der Tracklist, der Laufzeit der einzelnen Tracks und der Quellenangabe, auf welcher CD der jeweilige Song zu finden ist, bietet das Cover keinerlei Informationen. Kurze Angaben, ob die Stücke von einem aktuellen Album stammen (z.B. Nautilius), von einem re-releasten (z.B. Fee) oder von einem das ältere, bislang nicht veröffentlichte Aufnahmen ausbuddelt (St. Kleinkrieg) wären schön gewesen. Im Grunde hätte ich von einem derart engagierten Label sogar ein Booklet mit Kurzvorstellungen der Bands gewünscht. Ihr, Leser der MAS, habt es insofern gut, als ihr zumindest bei 60% der Stücke in die informativen MAS-Reviews klicken könnt, die Euch was zu den Ursprungsalben erzählen.

Das zur Kritik, aber… Und ihr wisst, das was nach dem Aber kommt, ist immer das Entscheidende.
Aber der äußere Eindruck des Samplers ist mit dem coolen Artwork, das tut als stamme es aus einem SF-b-Picture, schon mal klasse. Und die Musik tut ein Übriges und macht mehr als deutlich – Und das ist wohl auch der Sinn der Sache. -, wie weit das Sireena-Spektrum gesteckt ist.

Das Album startet mit wavigem Rock-Songwriter a la Stan Ridgway (Phil Shoenfelt). Es folgt mit Nautilus eine kraftvoll melodische Dice-Variante. Die White Rose Transmission-Nummer plätschert mit viel Akustikgitarre eher soft vor sich hin. Die NDW-Klassiker Fee werden mit ihrem etwas sinnfreien 83er Russland-Song in Kalter Krieg Situation präsentiert. The electric Family rockt etwas düstere, aber warm und mit viel Orgel.

Gäbe es den Sampler auch auf Vinyl würde die zweite Seite mit den krautigen Holländern Scope und dem Opener ihres Debüts beginnen. Der leicht angejazzte Instrumental Sound kommt mit viel Orgel, teilweise sehr leise. Recht experimentell geben sich 1980 Roman Bunka. Hier trifft ganz(!) frühe NDW auf Jazz Avantgarde a la Brand X. Die fröhliche Naivität, die einen Großteil der Attraktivität der NDW ausgemacht hat, liefert dann Ex-Extrabreit-Mitstreiter St. Kleinkrieg. Völlig anders der bluesige Rock von Van Wolfen mit seinen jaulenden Gitarren. Wenn dann das leicht orientalisch angehauchte Instrumental von Ermes / Harms mit seinem pulsierenden Bass Rhythmus erklingt, könnte das wieder ein Re-Release eines 70er Jahre Albums sein, aber das wissen wir nicht. (s.o.)

Was wir aber ziemlich sicher wissen: Wer diesen Sampler hört, hat entweder einen bereits sehr gut gefüllten Plattenschrank, oder eine lange Einkaufsliste in der Hand.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Phil Shoenfelt - Shadowland 4:21
2Nautilus - Point of Return 9:51
3White Rose Transmission - Soul Ambulance 3:34
4Fee - Doswidanja 3:25
5The electric Family - Another giant Leap 6:40
6Scope - Watch your Step 6:30
7Roman Bunka - Si Ga Ni Wa Ti 6:29
8St. Kleinkrieg - Viktoria 4:00
9Van Wolfen - Männerhass 3:23
10Ermes / Harms - Märchen 2 6:38
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger