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Reviews

Stephen Dale Petit

2020 Visions


Info

Musikrichtung: Rock

VÖ: 09.10.2020

(333 Records)

Gesamtspielzeit: 59:54

Internet:

https://www.stephendalepetit.com/
https://www.brooke-lynn-promotion.de/

1969 wurde er in Kalifornien geboren, der Sänger und Gitarrist Stephen Dale Petit. Nach einer bewegten Phase in seinem Leben verschlug es den von Albert King beinflussten Musiker Mitte der achtziger Jahre nach London. Dort spielte er unter anderem mit Eric Clapton, war aber auch als Straßenmusiker aktiv.

Und nun gibt es das aktuelle Album 2020 Visions. Nun, ob er diese Visionen zum bisher bewegten Jahr 2020 bereits vorher hatte? Jedenfalls sieht man den Mann auf fast allen Fotos im Booklet und auf dem Cover mit sehr ernstem Gesicht.Texte gibt es leider nicht, um das Eine oder Andere näher nachzuprüfen. Allerdings könnten die Songtitel auf allerlei Unheil schließen lassen, "The Fall Of America", "The Ending Of The End", "Zombie Train", das hört sich düster an.

Musikalisch startet die Platte nicht so, wie man es von einem angeblichen Bluesmusiker erwarten könnte. Das ist kraftvoller Rock, mit viel Druck in der Instrumentierung, allerdings auch mit klaren Schwächen im Gesang. Rock, Punkanklänge, ein bisschen Grunge, wenig Blues, das ist das Grundgerüst für die Musik. Und mitunter wird das Ganze mit einer tranceartigen Stimmung vorgetragen, wie zum Beispiel "The Fall Of America" in Teilen, das wiederum auch durch eine tolle Einlage durch ein Cello brilliert. Nachfolgend gibt es diverse ausführliche Statements der Gitarre, die ein wenig auch an Hendrix erinnern, oder Frank Marino fällt mir noch ein dazu. Diese Kombination ist wirklich recht interessant. Dieser Titel ist neben "Zombie Train" mit etwas über neun Minuten auch der längste der Platte, bietet insofern reichlich Spielraum für die Ausgestaltung. Jedenfalls lege ich diesen Song schon einmal zur Seite in die Schublade "Lieblingssong".

Einige bekannte Namen tauchen auf mit Shemekia Copeland und Paul Jones, die jeweils Gesang und Harmonika beisteuern auf "Soul Of A Man", eigentlich Garanten für einen Schwenk zum Blues. Doch selbst dieser vom Blues-Veteranen Blind Willie Johnson stammende Song vermag kein Blues-Feeling in die Musik zu transportieren. Ach ja, und die Covergrafik stammt von Klaus Voormann, um bei bekannten Namen zu bleiben.

Erst "On Top" atmet ein wenig Blues, leicht swingend geleitet uns die feine Gitarrenarbeit durch dieses Instrumental, das mit noch nicht einmal zwei Minuten leider ein wenig kurz geriet. "Long Tall Shorty" ist dann wieder ein klassischer Blues-Rocker, genau - ein Song der Kinks ist das, in einen aktuellen schleppenden Rock-Modus versetzt. Das Tempo zieht mit dem stampfenden "Tinderbox" an, und mit "The Ending Of The End" landen wir dann endlich doch beim Blues, und zwar einem langsamen. Petit beweist hier, dass er durchaus ein Händchen hat für sensible Gitarren-Figuren, und der Song weist darüber hinaus auch innerhalb seines Arrangements einige Wechsel auf, so ist der Gesangsbeitrag auch passend. Und dann dieses tolle Gitarrensolo nach viereinhalb Minuten, mein zweites Lieblingsstück.

"Steppin' Out"! Yeah - das Thema ist bekannt, zumindest all Jenen, die das berühmte Album von John Mayall mit Eric Clapton kennen, das mit dem "Beano-Cover". Mit diesem Instrumental von James Bracken brillierte Clapton damals, und heute spielt es Petit fast naturgetreu nach. Da hätte ich mir schon ein wenig mehr eigenständige Interpretation gewünscht. Mit "Zombie Train" wird auch gerapt und es offenbart innerhalb seiner Länge eine Menge eindrucksvolle Gitarrenarbeit. Letztlich ein recht ungewöhnliches Album, weniger für Blues-Freunde/innen, dafür mehr für Rock-Fans ohne Hang zum Purismus.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 2020 Visions
2 The Fall Of America
3 Roxie's Song
4 Soul Of Man
5 On Top
6 Long Tall Shorty
7 Raw
8 Tinderbox
9 The Ending Of The End
10 Steppin' Out
11 Makin' It
12 Sputnik Days
13 Zombie Train

Besetzung

Stephen Dale Petit (vocals, guitars, backing vocals)
Sophie Lord (bass)
Jack Greenwood (drums)
Shemekia Copeland (backing vocals - #4)
Martin Ditcham (all percussion)
Chris Elliott (string arrangement - #2)
Daniel Ellsworth (keyboards - #9, 13)
Jason Eskridge (backing vocals - #13, additional backing vocals - #11)
Cara Fox (cello - #2)
Paul Jones (harmonica - #4)
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So bewerten wir:

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