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Reviews

Krononaut

Krononaut


Info

Musikrichtung: Jazz / Ambient / Experimental

VÖ: 04.09.2020

(Tak:til)

Gesamtspielzeit: 43:23

Internet:

http://www.glitterbeat.bandcamp.com
http://www.soundcloud.com/glitterbeat/krononaut/s-kxhCs

Krononaut wurden vom Gitarristen und Produzenten Leo Abrahams und dem Schlagzeuger Martin France ins Leben gerufen. Beide sind in Jazz- und Experimental-Jazz-Kreisen keine Unbekannten, so hat Abrahams unter anderem mit Brian Eno, Imogen Heap und Jon Hopkins und Martin France mit Nils Petter Molvær und Evan Parker zusammengearbeitet. Für Ihr Debütalbum haben die Beiden weitere Instrumentalisten hinzugeholt und Stücke eingespielt.

Das Eröffnungsstück bietet sphärischen und ambienten Jazzsound mit zerbrechlicher Instrumentierung und eine an Jon Hassel gemahnende führende Trompete. Danach wird es experimenteller. “Mob Kindu ist reduzierter Contemporary / Free Jazz der mehr oder weniger ohne Melodie auskommt und den Instrumentalisten das Feld überlässt. “Leaving Alhabama“ führt zunächst mit wieder sphärisch ambienten Klängen in die Irre, denn nach kurzem Intro wird wieder der Contemporary-Geist ausgepackt, das Schlagzeug überholt sich selbst und die Instrumente eerzeugen atonalen Sound, welcher sich zu einer Masse verbindet. Allerdings gibt es hier einen führenden Rhythmus.

Mit “Location“ geht es dann in postrockige Gefilde. Zunächst wabern dunkle, sphärische Sounds am Hörer vorbei, das Bass/Schlagzeuggespann setzt dann mit einem treibenden Spiel ein, während die anderen Instrumente mystische Artrockklänge verbreiten.

Und so wechseln sich die Klangbilder auch weiter ab: mal geht es mehr in die experimentelle, kontemporäre Richtung, dann wieder etwas post-rockiger oder etwas jazziger/ sphärischer. Man findet auf diesem Album viele kleine instrumentale Überraschungen und dabei sind die Musiker nicht nur sehr versiert, sondern immer auch mit sehr viel Gefühl dabei.

Mir persönlich hätte es etwas weniger „Krach“ und etwas mehr von diesen schönen, sphärischen Postrock-Konstrukten geben dürfen, insgesamt haben wir hier aber ein erstklassig eingespieltes und produziertes Grenzgänger-Album das es schafft, nie im über ambitionierten Krach zu versinken sondern die Spannung immer aufrecht erhält und dabei auch kleine, atmosphärische Meisterwerke raushaut.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

Seite 1
Jena 3:49
Mob Kindu 4:46
Leaving Alhambra 4:40
Location 1 4:35
Power Law 4:59

Seite 2
Cold Blood 3:22
Visions Of The Cross 3:29
Wealth Of Nations 3:17
Examen 3:16
Convocation 7:10

Besetzung

Leo Abrahams: Gitarre, Produktion
Martin France: Schlagzeug
Tim Harries: Bass
Shahzad Ismaily: Bass
Arve Henriksen: Trompete
Matana Roberts: Saxophon
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger