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Reviews

Blanca Núñez Quinteto

En Tierra


Info

Musikrichtung: World Music/Jazz-Fusion

VÖ: 29.05.2020

(Double Moon / Challenge)

Gesamtspielzeit: 56:42

Internet:

https://blancanunez.com/
https://www.challengerecords.com/home
https://www.martinaweinmar.de/

Blanca Núñez ist eine Musikerin aus Spanien, die seit 2003 in Deutschland lebt. Die Jazz-Sängerin, Komponistin, Multiinstrumentalistin und Liedermacherin singt in ihrer Muttersprache und ist musikalisch recht unterschiedlich unterwegs gewesen, klassische Musikausbildung, Kunststudium und das Mitwirken in einer Pop-Band bis hin zum Jazz-Gesang-Studium. Das alles verspricht, ein Ergebnis mit bunter Musik zu erhalten.

Und dieses Versprechen kann die Dame halten, den mit ihrem Quinteto hat sie eine sehr lebhafte und abwechslungsreiche Platte mit En Tierra eingespielt. Dieser Jazz hat einen multikulturellen Anstrich, hier fließen Folklore und Pop und Latin mit Jazz zu einer geschmeidigen Fusion zusammen und bilden den lasziven Background zu einem schönen Sommertag. Aber nicht nur dann, diese Musik kann man immer hören, weil sie unterhaltend ist.

Diese Geschmeidigkeit streichelt die Seele, wirkt positiv und erheiternd, birgt aber gleichwohl melancholische, verträumte und nachdenklich geprägte Momente von zarter Schönheit, und dafür sorgen die jeweiligen Solisten mit hoher Überzeugungs- und Darstellungskraft. Als Beispiel nenne ich hier den Einsatz von Julian Bossert am Saxofon beim Titelsong, er kleidet den Song mit viel Feingefühl und Emotion blendend aus.

Dieser Jazz wirkt natürlich, wirkt menschlich, nie verkopft, sondern aus der Tiefe der Seele für die Seele. Wesentlicher Bestandteil ist natürlich der warme, zärtliche und weiche Gesang der Protagonistin. Zwar ist dieser nicht vorrangig typischer Jazz-Gesang, gleichwohl davon geprägt und die Freiräume dieser Musik nutzend. Doch könnte sich Blanca Núñez durchaus auch gut im Bereich der Folklore oder des Folk Rocks bewegen. Das wird dann auch unterstrichen in jenen Songs, in denen sie selbst akustische Gitarre spielt.

Die erstklassig besetzte Band verleiht der Musik im Gesamtergebnis eine wichtige Note, sei es durch die perkussiven Elemente, das Piano oder vor Allem durch den Einsatz der Holzblasinstrumente. Herrlich sommerlich schwingt und schunkelt im Bossa Nova-Modus das lasziv-betörende "Te Veo", einer der ganz coolen Songs, die besonders emotional strahlen. "Cada Dia" besitzt dann einen eher bodenständigeren Ausdruck mit dem Anstrich von Fusion, während das ruhige "Miedo a volar" eine Menge Schönheit ausstrahlt, und die Flötentöne unterstreichen das auch noch. Mit der Ballade "Alma" mit wortlosem Gesang werden wir ganz entspannt verabschiedet aus einer Platte mit sehr schöner Musik.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Casa del invierno
2 En tierra
3 Estabas cerca
4 Hoy
5 Interludio
7 Te Veo
6 Que algun dia
8 Cada dia
9 Miedo a volar
10 Hoy (reprise)
11 Adelante
12 Alma

Besetzung

Blanca Núñez (Kompositionen, Texte, Gesang, Gitarre, Klavier, Arrangements)
Julian Bossert (Klarinette, Querflöte, Altsaxophon)
Norman Peplow (Klavier, Arrangements)
Jakob Kühnemann (Kontrabass)
Alfonso Garrido (Percussion, Drums)
Bruno Müller – Gitarre - #7)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger