····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Malefistum

Enemy


Info

Musikrichtung: Epischer Metal

VÖ: 15.05.2020

(Fastball / Soulfood)

Gesamtspielzeit: 49:26

Die Paarung von düsterem Metal mit klarem Frauengesang hat mittlerweile einen Bart, der von den Alpengipfeln bis zur Nordseeküste reicht und bestenfalls noch ein heftiges Gähnen auslöst. Die Zeiten, in denen Bands wie The Gathering oder Lacuna Coil damit begeistern konnten, sind lange vorbei. Ich dachte schon, dieser Zug sei endgültig abgefahren. Da kommen plötzlich Malefistum mit Enemy daher und ich bin fast so begeisterte, wie einst von Nightwishs Oceanborn.

Beim ersten vollständigen Song, „Towards the Sun“ liegen gemäßigte männliche Growls über galoppierenden Drums und wenn sich dann Melissa Bonnys klare Stimme zu Wort meldet, verliert sich von der wilden Jagd kein Stück. Klasse!

Das zweite Highlight folgt schon bald. Auch „Left without a Cause" lebt von dem genial inszenierten Miteinander von männlichen Growls und klarer weiblicher Stimme und entwickelt dabei eine leicht irisch anmutende Folk Metal Power. Dazu passt „Atomic Bomb“ dessen Eröffnungssequenz mit einer (wohl vom Keyboard erzeugten) Fiedel an Skyclad denken lässt.

Die Powernummern prägen Malefistum, wie z.B. auch noch „The Seed in your Life“ oder „I will know your Name”, bei dem Melissa Bonny von Detty Scherner abgelöst wird. Die Band, die wohl im Wesentlichen das Soloprojekt von Jens Faber ist, der neben allen Instrumenten, außer dem Schlagzeug, auch die Growls beisteuert, kann aber auch anders.

Der völlig klare Gesang von Federica Lanna bei „Adore me“ könnte auch bei Abba seinen Platz haben. Und wenn wieder Melissa bei „Fear of Tomorrow“ zur akustischen Gitarre singt, hat man das Gefühl eines der unkitschigen Stücke von Blackmore’s Night zu hören. Auch „Time“ setzt weitgehend auf ruhige Töne mit hymnischem Klargesang und Streicher Backings (aus Jens‘ Dose?)

Fazit: Ein erfreuliches Album, dem es gut gelingt Gefühle, Lebensfreude und gesunde Härte miteinander zu verbinden.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Try to touch the Sun (Intro) 1:30
2Towards the Sun 3:23
3This Memory 4:08
4Left without a Cause 3:11
5Time 7:03
6The Answer 3:31
7Fear of Tomorrow 3:33
8The Seed in your Life 3:56
9Adore me 5:39
10Atomic Bomb 6:30
11I will know your Name 3:14
12My Enemy 3:47

Besetzung

Jens Faber (Git, B, Keys, Piano, Back Voc)

Gäste:
Melissa Bonny (Lead Voc, Back Voc)
Federica Lanna (Lead Voc <9>)
Detty Scherner (Lead Voc <11>)
Eric Dow (Lead Voc <6>)
John S (Dr)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger