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Reviews

Abba

Waterloo


Info

Musikrichtung: Pop

VÖ: 04.03.1974

(Polydor)

Gesamtspielzeit: 35:40

Es gibt – neben den Beatles - wohl kaum eine andere Pop-Gruppe, die so unantastbar ist, wie Abba. Vielleicht deshalb, weil beide Bands rechtzeitig Schluss gemacht haben und der Versuchung einer Reunion standhaft widerstanden haben. Beide Bands haben etwa acht Jahre lang existiert und dabei eine überschaubare Anzahl von Studio-Alben veröffentlicht (8 bzw 13). Und rein zeitlich gesehen haben sie (nicht ganz nahtlos) fast direkt aneinander angeschlossen.
Und noch eine Parallele gibt es. Bei beiden Bands standen am Anfang naiv, fröhliche Pop-Musik und später (bei den Beatles wohl ab Rubber Soul) gab es musikalisch anspruchsvollere Alben – wollen wir es mal Progressive Pop nennen. Bei Abba beginnt diese Phase mit Arrival.

Mit Waterloo befinden sich Abba mitten in der ersten Phase und durch den Sieg mit „Waterloo“ beim Eurovision Song Contest auch direkt vor ihrem Durchbruch. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Die meisten ESC-Gewinner verschwanden nach ihrem Sieg recht schnell wieder in der (verdienten) Versenkung. Dass Abba ihren Sieg zum internationalen Durchbruch nutzen konnten, ist eher die Ausnahme von der Regel.

Mit „Waterloo“ haben Abba ganz einfach einen der genialsten Pop-Songs aller Zeiten kreiert, der trotz aller Simplizität nie platt wirkt, der Schmiss und Charme hat und der im Ohr bleibt ohne klebrig zu werden. Mit „Dance (while the Music still goes on)“ und „Honey, Honey”, der zweiten Single-Auskopplung aus Waterloo, legen Abba uns noch zwei weitere Ostereier von ähnlicher Qualität ins Körbchen.

Damit haben die Schweden ihr Pulver aber noch lange nicht verschossen. Von der etwas unauffälligen Schnulz-Ballade „Gonna sing you my Lovesong“ und dem ebenfalls etwas schnulzigen „Hasta Manana“ schweigen wir, zumal die beiden (relativen!) Low Lights des Albums noch immer wesentlich stärker sind, als vieles, was bei anderen Acts zu den Kronjuwelen gehört. „Sitting in the Palmtree“ und „What about Livingstone” liefern sehr entspannt mit (damals) leicht exotischen Zutaten eine Portion Weltläufigkeit.

Spannender sind aber Stücke wie „King Kong Song“ und „Watch out“, die zeigen, dass Abba auch rocken können. Der „King Kong Song“ lässt dabei neben rockenden Gitarren auch fast so etwas hören, was man später als Screams bezeichnen wird. Die „Waterloo“-Single-b-Seite „Watch out“ ist eine Art Abba goes T.Rex, die in Richtung Hard Rock spielt, auch wenn sie in dem Genre kein Burner wäre.

„My Mama said“ ist ein Blick in die Zukunft. Die noch etwas versteckten, fast jazzigen Instrumentalparts bereiten auf eine Prog-Pop-Dramatik vor, die mit Songs wie „Thank you for the Music“ in späteren Zeiten ausgelebt werden wird.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Waterloo 2:43
2Sitting in the Palmtree 3:35
3King Kong Song 3:09
4Hasta Manana 3:07
5My Mama said 3:12
6Dance (while the Music still goes on) 3:11
7Honey, Honey 2:54
8What about Livingstone 2:54
9Watch out 3:46
10Gonna sing you my Lovesong 3:39
11Suzy-hang-around 3:10
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger