Reviews

Tom Russell

October in the Railroad Earth

Info Musikrichtung: Folk / Country / Songwriter VÖ: 22.02.2019 (Proper / H’Art) Gesamtspielzeit: 48:00 Internet: http://www.tomrussell.com

An mir ist der Name von Tom Russell bislang völlig vorbei gegangen, obwohl er bereits 35(!) Alben veröffentlicht haben soll und von einer Reihe namhafter Künstler gecovert worden ist. Nach der mehrfachen Einfuhr von October in the Railroad Earth ist das durchaus verständlich.

Die von den Promotern vorgegebene Stil-Trias „Folk / Country / Songwriter“ ist von dem, was zu hören ist, gut gedeckt. Die gelegentlich etwas kräftiger aufgetragenen Farben, wie z.B. die rockigen Gitarren in dem an Warren Zevon erinnernden „Hand-raised Wolverine“, sind tatsächlich etwas zu dünn gesät, um dort auch noch „Rock“ zu ergänzen. Denn October in the Railroad Earth als Rock-Album zu bezeichnen, wäre dann wirklich ein Schritt zu viel.

Tom Russell blättert das Buch amerikanischer Country- und Folk-Traditionen gründlich durch. Im Zentrum ist es ganz sanft mit der sehr reduzierten Akustik-Gitarren-Nummer „Back Streets of Love“ und dem sanften Texas-Song „Red Oak, Texas“. Auf dem „Highway 46“ dürfen die Country-Gitarren mal richtig schluchzen, während der eröffnende Titelsong ein klassischer Railroad-Song ist, der auch von Johnny Cash stammen könnte. Wenn es, wie bei „Isadore Gonzales“ deutlicher in Richtung Folk geht, sind die Fiedeln und das Akkordeon nicht weit. Immer wieder gibt es auch fast gesprochene Lyrics, wie bei dem sich u.a. zu Cash und Chandler bekennenden „Wreck of the old 97“.

Schönes zeitloses und abwechslungsreiches Album!

Norbert von Fransecky