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Reviews

Peter Lenz Lithium

E


Info

Musikrichtung: Jazz/Avantgarde-Fusion

VÖ: 12.03.2020

(Skirl Records)

Gesamtspielzeit: 37:03

Internet:

http://www.peterlenzmusic.com/
http://www.skirlrecords.com/
http://uk-promotion.net/

Der 1987 in Österreich geborene Schlagzeuger Peter Lenz lebt in New York. Zunächst fühlte sich der junge Mann den Genres Pop und Rock zugeneigt, bevor er sich dann dem Jazz zuwandte im Alter von neun Jahren. Nach der nun vier Jahre alten Veröffentlichung “Lithium“ ist dieses nun Bestandteil des Bandnamens, und mit E wird abermals eine sehr ungewöhnliche Platte vorgelegt.

Wie ein Hirte ruft Chris Speed ganz allein auf dem Saxofon für etwa 23 Sekunden nach seinen Schafen, oder besser, nach seinen Mitmusikern, nach und nach strukturiert sich “Escape“, die Flucht also bereits zu Beginn. Wohin wird sie führen? “Enough“, der zweite Song könnte in der Tat bereits Endstation für Einige sein, denn so manch Eine/r mag genug haben von dieser sperrigen Ausrichtung des Jazz‘. Stolpernder Rhythmus, verzerrt brausende Gitarrenklänge, ein wild agierendes Saxofon, das kann nervenaufreibend sein. Oder fordernd, in positivem Sinne, abseits gewohnter Höreindrücke.

Zu “Lithium“ hatte ich unter anderem bemerkt: „Verschoben, verschroben, verschachtelt, holpernd, statisch, abgehackt, null Swing, welche Art von Jazz soll das sein?“. Ja, das trifft auch hier zu, Avantgarde, ein Hauch der Flying Luttenbachers, ein wenig verrückt. Und so liest man in der Pressemitteilung: „E ist dunkel und zugleich hoffnungsvoll, rastlos in einer tiefen Ruhe verankert, E ist grenzenlose Leere von Optimismus umgeben, ist ein farbenfrohes Grau.“

Und so mag es zu erklären sein, dass sich einstige Rock-Vorlieben von Lenz mit einbringen in den Gesamtsound, denn nicht nur Jazz, nicht nur Avantgarde, sondern auch Indie Rock verschmilzt mit den anderen Zutaten zu diesem energischen Klangbild. Dieses kann sich auch einmal ganz ruhig und beschaulich äußern, mit “Enclouded“. Zum Schluss bedient sich der Komponist einer Komposition von Lennon/McCartney, demnach basiert “Eleanor“ auf dem Song “Eleanor Rigby“. Doch ist etwas ganz Eigenes entstanden, ein Song, der frei fließt, bei dem Matsuno an der Gitarre eigentümliche Klangbilder entwickelt, und Speed wirkt verspielt und verträumt mit seinem Saxofon und bringt ständigen Wechsel damit ein, atmosphärisch zwischen Romantik und Free Jazz, und dazu zupft Lieviestro am Bass dann das Thema von “Eleanor Rigby“, “Ah, look at all the lonely people“…. Und erst zum Ende hin formiert sich der Song, der Gitarrist setzt zu einem Solo an, dem man gern zuhört, eines der nicht gewöhnlichen Art.

Und das passt wiederum auf die ganze Musik der Platte – Musik der nicht gewöhnlichen Art, Musik, der man dann sehr viel abgewinnen kann, wenn man auf der Suche ist nach etwas Neuem, dann wird man mit Sicherheit fündig und sobald man sich darauf eingelassen hat, dann vergeht die Zeit wie im Fluge und gebannt und entspannt harrt man der Dinge, die sich ergeben…



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Escape
2 Enough
3 Enclouded
4 Exhale
5 Emerge
6 Eleanor

Besetzung

Chris Speed (tenor saxophone, clarinet)
Keisuke Matsuno (guitar)
Stefan Lievestro (bass)
Peter Lenz (drums, composer)
Norbert Wally (voice - #1, 4)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger