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Reviews

Muhal Richard Abrams

Celestic Birds


Info

Musikrichtung: Free Jazz / Free Improvisation

VÖ: 21.02.2020

(Karl Records)

Gesamtspielzeit: 41:55

Internet:

http://www.karlsrecord.bandcamp.caom
https://www.discogs.com/de/artist/295402-Muhal-Richard-Abrams
https://de.wikipedia.org/wiki/Muhal_Richard_Abrams

Muhal Richard Abramswar ein US-amerikanischer Jazzmusiker, der sich neben dem traditionellen Jazz stark der Experimentalmusik zugewandt hatte. Er war Mitbegründer der Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) sowie der School of Music der AACM und ist Mitglied des Direktoriums der The National Jazz Service Organization. Und hat neben seiner Experimentalmusik auch für klassische Orchester komponiert und viel unterrichtet.

Karlrecords hat nun in seiner Perihel-Serie einen Sampler mit vier Stücken aus seinen eher unbekannten elektronisch angehauchten Werken zusammengestellt. Die Auswahl der Stücke erfolgte durch Reinhold Friedl, Mastermind der Contemporary-Band Zeitkratzer.

Und hier knüpft dann auch das erste, seitenfüllende Stück "The Bird Song" an. Die zunächst das Stück eröffnenden, eindringlich gesprochenen Worte, die im Stereoeffekt von links nach rechts und umgekehrt wandern, bereiten auf das sich dann langsamen wickelnde orchestrale Stück vor. Und hierbei handelt es sich vielleicht um einen der ersten Contemporary-Stücke überhaupt, die Instrumente überschlagen sich und arbeiten sich zum großen, furiosen Finale vor. Es sind noch deutlich klassische und Jazzstrukturen erkennbar, aber der Fluss der Klänge reißt den Hörer immer tiefer in seinen Strudel, bis das Stück nach etwas über 22 Minuten plötzlich ausklingt. Ein sehr starkes, fesselndes Stück Experimental Jazz / Contemporary, das den Hörer über die ganze Länge fesselt, nie in völliger Kakophonie endet und somit wirklich ein Meisterwerk ist.

Auf “Conversations with the three of me“ gibt es klassische Pianoklänge, welche nach knapp 4 Minuten experimentellen Synthesizernsounds weichen. Ein kurzes und interessantes Stück. “Think all, focus one“ ist ein weiteres, kurzes Stück, welches nur von Muhal Richard Abrams mit Synthesizer und Piano interpretiert wird. Sehr schräge, spacige Sounds wie aus einem B-Movie Sience Fiction der 60er Jahre umströmen den Hörer. Nach zwei Minuten wandelt sich das Stück dann in ein elektronisches Contemporary-Stück, Geräusch verdichtet sich zu atmosphärischem Klang.

Abgeschlossen wird dann nochmal mit einer kleineren Bandbesetzung mit "Spihumonesty" aus dem Jahr 1980. Hier dröhnt der Synthesizer zunächst dunkel und fährt bedrohliche Klänge auf. Der Sound gäbe ein gute Grundlage für Filme wie Alien. Das Theremin trägt natürlich mächtig zu diesem Sound bei. Die enderen Instrumente halten sich eher im Hintergrund, steuern aber viele unheimliche Elemente zu diesem dunklen, psychedelischen Sound bei.

Das eindeutige Highlight dieser Kompilation ist natürlich “The Bird Song“, welches das Album für Fans der Contemporary-Musik zum Pflichtkauf macht. Stücke zwei und drei sind sicher nette Erinnerungen an den Musiker, aber nicht wirklich essentiell, während das letzte Stück wieder stärker den großen Innovationsgeist des Musikers hervorhebt.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Side A
2The Bird Song 22:39
3Side B
4Conversations with the three of me 5:46
5Think all, focus one 5:36
6Spihumonesty 7:54

Besetzung

The Bird Song (Levels and Degrees oft he night 1968)
Anthony Braxton: Alto Saxophone
Leonard Jones: Bass
Muhal Richard Abrams: Klarinette, Piano
Thurman Baker: Schlagzeug
Maurice McIntyre: Tenor Saxophone
David Moore: Stimme

Conversations with the three of me (The Hearinga Suite 1989)

Muhal Richard Abrams: Synthesizer, Piano

Think all, focus one (Think all, focus one 1995)

Muhal Richard Abrams: Synthesizer, Piano

Spihumonesty (Spihumonesty, 1980)

Roscoe Mitchel: Alto Saxophone, Flute
Leonard Jones: Bass
Amina Claudine Myres: Piano, elektric Piano, Orgel
Muhal Richard Abrams: Synthesizer, Piano
Yousef Yancey: Thermin
George Lewis: Trombone, Sousaphone, Synzhesizer
Jay Clayton: Stimme
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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19 bis 20 Überflieger