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Reviews

According To The Sound

Prism-a-Ning


Info

Musikrichtung: Jazz/Fusion/Electronic

VÖ: 17.01.2020

(Losen Records)

Gesamtspielzeit: 73:35

Internet:

http://www.losenrecords.no/
https://www.in-akustik.de/de/

According To The Sound, dahinter stecken zwei britische Musiker/Komponisten, der Pianist und Keyboarder Adam-Parry-Davis und der Gitarrist Patrick Case. Doch so ganz allein auf weiter Flur standen sie mit ihrem Projekt Prism-a-Ning doch nicht, denn neun Musiker lieferten Hilfestellung bei den elf ungewöhnlichen Kompositionen.

Der wohl prominenteste ist der Saxofonist James Carter, auf den Tracks vier und sieben anwesend. Trotz der Anzahl von Blasinstrumenten kann man die Musik nicht uneingeschränkt in die Schublade Jazz packen. Der Ursprung der fünfzehn Titel geht zurück in das Jahr 2018, als sich die beiden Protagonisten trafen, um an 93 Kompositionen zu feilen. Nach und nach nahmen diese mehr und mehr Gestalt an und landeten in einem Spannungsfeld zwischen Jazz, Funk, Fusion und elektronischer Musik.

Nicht nur James Carter, von dem man eigentlich weiß, was es zu erwarten gibt, stehen übrige Musiker nicht außen vor. So versteht es der Tenorsaxofonist Sam Shotaka durchaus, mit seinem Spiel zu überzeugen, besonders auf “Bringing Fusion“ überzeugt er mit leidenschaftlichem Spiel über dem coolen Fusion-Sound mit dem im Hintergrund agierenden repetitiven Mustern. In den Bereich Elektronik wandert dann “Controlling The Line“, sehr stark übersteuerte Keyboard-Klänge lassen an der Wahrnehmung zweifeln, ob nicht doch ein Fehler in den Lautsprecherboxen vorliegen könnte. Doch noch bevor die Zwei-Minuten-Grenze erreicht ist, löst sich der Song in ein romantisches Piano/Saxofon-Zwiegespräch auf.

Carter’s erster Auftritt ist in ein groovendes Funk-Gewand gekleidet, “Goin‘ Off“ bezieht sich auf die Siebziger mit einem an der Neuzeit orientierten dumpf-hämmernden Rhythmus. Darüber lässt Carter seinem Spiel freien Lauf, und sorgt für den entsprechenden Gegenpol in diesem ansonsten recht organisierten Stück. Mit jedem Song wechselt die Stimmung, das mit 10:02 zweitlängste Stück, “Heading West (Prism-a-Ning)“ beinhaltet Fusion- sowie Latin-Elemente und ist sehr leidenschaftlich und energisch vorantreibend, und hier sind es auch die voranpreschenden Soli von Trompete und Saxofon, die die Würze darstellen.

Es geht noch ein wenig länger, “Splitting The Beam“ läuft über gut vierzehn Minuten, ist aber vergleichsweise sehr ruhig und stärker an traditionellen Jazzformen orientiert, in etwa zu jener Zeit angesiedelt, als die ersten Fusion-Platten auf dem Label CTI erschienen, also frühe Platten etwa von Freddie Hubbard. Eine wilde Mischung zwischen Jazz und zugemischter Elektronik wird mit “Feet Off The Seat“ vorgestellt, hektische Momente bringen Unruhe und ein wenig unwirklich klingende Atmosphäre in die Musik, Elemente, die eigentlich nicht zusammenpassen, aber dann wieder doch, wenn man es akzeptiert, dass es auch so klingen kann.

“Hackney Downs“ erinnert mich an die Musik aus den Townships Südafrikas, “Gardens“ und besonders “Arrival“ sind intime Balladen und mit dem “Secret Track“ (#12) experimentiert man wieder verstärkt elektronisch und stellt damit den ungewöhnlichsten Song der Platte vor, eigentlich scheint es der musikalische Pfad von Parry-Davies und Case zu sein, den sie ohne die Mitmusiker allein beschritten hätten, keine Spur von Jazz, rein elektronische Musik, da hätte auch teilweise gut zum Soundtrack von „2001: Odyssee im Weltraum“ gepasst.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 An Early Train South
2 Bringing Fusion
3 Controlling The Line
4 Goin´ Off
5 Lillypad Railway
6 Heading West (Prism-a-Ning)
7 Splitting The Beam
8 Feet Off The Seat
9 Hackney Downs
10 Gardens
11 Arrival
12 Furnace Track (secret track)

Besetzung

Patrick Case (guitar, programming)
Adam Parry-Davies (piano, Rhodes, midi keyboard)
With help from side musicians:
Gary Alesbrook (trumpet, flugelhorn - #4, 6, 7, 9)
James Morton (alto sax - #4, 6, 7, 10, 11)
Sam Shotaka (tenor sax - #1, 2, 3)
James Carter (tenor sax - #4, 7)
Chad Lefkowitz-Brown (tenor sax - #6, 8, 9)
Mike Rodriguez (trumpet - #5, 6, 7)
Jake Goldbass (drums - #4, 5, 6, 7, 8, 9)
Otto Hashmi (electric bass - #2)
Adam King (double bass - #5)
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So bewerten wir:

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