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Reviews

Jon Hassell / Farafina

Flash of Spirit


Info

Musikrichtung: Tribal / Ambient / Experimental / African

VÖ: 07.02.2020 (1988)

(Glitterbeat)

Internet:

https://de.wikipedia.org/wiki/Jon_Hassell
https://jonhassell.com/
https://de.wikipedia.org/wiki/Farafina

Der inzwischen auch schon fast 83 Jahre alte Komponist, Trompeter und Keyboardspieler Jon Hassell dürfte jedem etwas mehr in die Tiefe gehenden Musikfan bekannt sein. Er gehört zu den Mitbegründern und Ikonen der Ambientmusik, vermischt mit Weltmusik und spirituellen Musikausprägungen. Besonders bekannt sind seine Arbeiten mit David Sylvian, den Talking Heads und Peter Gabriel aus den 80ern, insbesondere Sylvian prägte er sehr und brachte ihn tiefer in die experimentellen Musikrichtungen.

Flash of Spirit ist ein Album, welches Hassell 1988 zusammen mit der afrikanischen Rhythmusgruppe Farafina aufgenommen hat. Mit an der Produktion beteiligt niemand geringerer als Brian Eno und Daniel Lanois, die kurz davor U2s Joshua Tree Album realisiert hatten.

Die zehn Stücke klingen dann auch extrem klasse, ich kann jetzt nicht beurteilen, wieviel das Remastering dazu beigetragen hat, aber für ein Album aus den 80ern klingt es phänomenal. Transparent, sauber und gut abgemischt. Die Musik erinnert dann auch deutlich an die Arbeiten, welche er zum Beispiel mit Sylvian, aber auch mit Gabriel gemacht hatte. Seine Keyboards sind ambient und stimmungsvoll ohne langweilig zu werden und seine Trompete erklingt ebenso etwas psychedelisch verwaschen und doch erhaben.

Die darunter liegenden afrikanischen Rhythmen wandeln zwischen straight über rituell bis zu ausgefallen und überbordend, fügen sich aber immer komplett in das stimmige Gesamtbild ein. Zusätzlich tauchen auch immer mal wieder afrikanische Gesänge auf, die ebenfalls perfekt dazu passen. So entsteht ein irgendwie unwirklicher Sound, der durch die Perkussion wieder passend geerdet wird. Und die Musik an sich war ihrer Zeit um Jahre voraus, sie liefert mitunter auch schon Contemporary-Ansätze, jedoch ohne jemals atonal zu klingen.

Manchmal klingt das ganze soundtechnisch dann doch nach den 80ern, was aber vielleicht auch nur an dieser Nähe zu den Sylvian-Experimenten aus dieser Zeit liegen mag. An sich zeigt dieses inzwischen 32 Jahre Album heutigen, ähnlich gelagerten Produktionen immer noch die lange Nase in Bezug auf Idee, Umsetzung und Klang.

Ein klasse Rerelease.



Wolfgang Kabsch

Trackliste

1Flash Of The Spirit (Laughter)
2Night Moves (Fear)
3Air Afrique (Wind)
4Out Pours (Kongo) Blue (Prayer)
5Kaboo (Play)
6(Like) Warriors Everywhere (Courage)
7Dreamworld (Dance)
8Tales Of The Near Future (Clairvoyance)
9A Vampire Dances (Symmetry)
10Masque (Strength)

Besetzung

Balafon [Master]: Mahama Konaté
Bass: Daniel Schwartz
Co-producer: Brian Eno, Daniel Lanois
Drums [Accompanying Bara]: Beh Palm
Drums [Tama, Soucou]: Tiawara Keita
Drums, Djembe [Principle Drummer]: Paco Yé
Percussion [Main Bara Drum]: Seydou Ouattara
Percussion, Balafon [Second]: Baba Diarra
Percussion, Flute, Vocals: Soungalo Coulibaly
Sampler [Percussion, Drums, Bass, String Clusters, Sampled Trumpets]: J.A. Deane
Trumpet, Keyboards: Jon Hassell
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So bewerten wir:

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11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
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