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Reviews

North Mississippi Allstars

Up And Rolling


Info

Musikrichtung: Swamp Rock

VÖ: 04.10.2019

(New West)

Gesamtspielzeit: 44:57

Internet:

http://www.nmallstars.com/
https://store.newwestrecords.com/
http://oktoberpromotion.com/

Cody und Luther Dickinson, deren Vater James Luther Dickinson unter anderem als Produzent für Big Star oder The Replacements fungierte, bilden die Basis für die North Mississippi Allstars, die seit 2000 regelmäßig Platten veröffentlichen.

Mit Up And Rolling legt die Band ein weiteres hervorragendes Album (die zehnte Studio-Veröffentlichung) mit sehr individuell geprägte Musik vor. Und das wird sogleich mit dem Eröffnungstitel “Call That Gone“ deftig unter Beweis gestellt. Wüsste man es nicht besser, könnte man vermuten, dass uns Dr .John musikalisch in das multikulturelle New Orleans entführt hätte. Dazu gibt es als Zugabe noch den Einsatz der Fife, einer kleinen Flöte, die einst von afrikanischen Sklaven benutzt wurde.

Grundlage der Musik ist dieser erdige Rhythmus des Südens der Vereinigten Staaten, dieser Groove ist einfach unwiderstehlich. Neben Cody und Luther als Sänger sind ihnen zwei Damen zur Seite gestellt worden, auch in einem ungewöhnlich klingenden Kontext. Auf dem Titelsong wird offensichtlich vom Genuss von Mushroom Tea und LSD gesungen. (“Grew up a Mississippi hippie tripping LSD, Smoking stems in season, drinking mushroom tea, We drinking mushroom tea, We're drinking mushroom tea, Here's to the Mississippi hippies tripping LSD, Yeah, we be up and rolling, Smoking them things with our friends”.) Nun, ein gewagter Text? Aber ich denke, die Band beschreibt in ihren Texten eben genau das, was dort im Süden abgeht, oder?

Die Gastmusiker bereichern die ohnehin schon satt ausgefüllte Stimmung der Platte, großartig, und unter die Haut gehend, wenn Mavis Staples singt “Death Come Creeping In My Room“. (auf #3) Auf dem Blues „“Mean Old World“ ist es Duane Betts mit seiner Gitarre, der noch das besondere Quäntchen Würze in diesen Groove einbringt, ebenso der farbige Musiker Cedric Burnside auf #7 und 11). Diese Musik sollte niemanden kalt lassen, denn so viel Emotion gibt es selten genug in der heutigen Musikwelt. Hier ist es vortrefflich gelungen, den dampfenden Southern Swamp Rock aufzugreifen und daraus eine Mischung zu gestalten, die Tradition und Moderne auf einzigartige Weise vereint. Ganz “back to the roots“ führt uns dann der letzte Song, “Otha‘s Bye Bye Baby“, der aber leider nur knapp über dreißig Sekunden den bereits 2003 verstorbenen Mitbegründer des traditionelle Musikstils “Fife and Drum“ als einer der Ursprünge des Blues, vorstellt.

Es fällt schwer, einen bestimmten Song herauszupicken, denn unwiderstehlich sind sie alle. Insofern ist dieses eine der wenigen Platten aus einem Guss.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Call That Gone
2 Up And Rolling
3 What You Gonna Do? (feat. Mavis Staples)
4 Drunk Outdoors
5 Peaches
6 Mean Old World (feat. Jason Isbell and Duane Betts)
7 Out On The Road (feat. Cedric Burnside)
8 Lonesome In My Home
9 Bump That Music
10 Living Free
11 Take My Hand, Precious Lord (feat. Cedric Burnside)
12 Otha‘s Bye Bye Baby (feat. Otha Turner)

Besetzung

Cody Dickinson (drums, Wurlitzer, bass, vocals)
Luther Dickinson (guitar, vocals)
Carl Dufrene (bass)
Sharde Thomas (fife, vocals)
Sharisse Norman (vocals)
Mavis Staples (vocals - #3)
Jason Isbell (vocals and guitar - #6)
Cedric Burnside (vocals and guitar - #7, 11)
Tierinii Jackson and Tikyra Jackson (of Southern Avenue) (vocals - #3, 4, 10)
Duane Betts (guitar - #6)
Otha Turner (vocals - #12)
Rev Charles Hodges - B3 - #3, 10)
Roosevelt Collier - steel guitar - #9)
Garry Burnside - bass - #8)
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So bewerten wir:

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