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Reviews

Bach, J. S. (Debretzeni)

Violinkonzerte


Info

Musikrichtung: Barock

VÖ: 15.11.2019

(SDG / harmonia mundi / CD / 2018 / Best. Nr. SDG732)

Gesamtspielzeit: 70:15

Internet:

Kati Debretzeni

ALLESKÖNNER VIOLINE

Zwei originäre Violinkonzerte und zwei für die Violine transkribierte Cembalokonzerte vereint diese CD, die bei John Eliot Gardiners eigenem Label SDG erschienen ist. Die solistische Rolle fällt dabei, wie könnte es anders sein, der bewährten Konzertmeisterin der English Baroque Sololists, nämlich Kate Debretzeni zu. Diese hatte beispielsweise auch schon bei Gardiners-Kantatenprojekt mit manch schönem instrumentalem Einwurf auf sich aufmerksam gemacht und mittlerweile eine beachtliche Solo-Karriere hingelegt.

Debretzeni spielt auf einer neapolitanischen Barockkgeige, die um 1770 gebaut worden sein dürfte, und produziert auf diesem Instrument einen wunderbar vollen, gerundeten und erdigen Ton, den sie so mit dem Orchesterpart zu verschmelzen versteht, dass die Solo- und Tutti-Passagen organisch-fließend ineinander übergehen. Im federnden Grundduktus werfen sich Debretzeni und das schlank besetzte Orchester auf dieser Basis die musikalischen Bälle flink und geschmeidig zu.

Das wohlvertraute Concerto A-Dur und das Schwesterwerk in E-Dur hat man dabei wohl selten mit so viel Italianita gehört (wer hätte das gedacht – bei einem britischen Ensemble). Zwiespältiger ist hingegen der Eindruck, den die Transkriptionen hinterlassen: Jene zum Cembalokonzert BWV 1053 (auch als Oboenkonzert bekannt) hat Debretzeni selbst arrangiert. Das geht zwar über weite Strecken auf, gerade in den Ecksätzen tun sich bei einigen Abschnitten aber doch merkwürdige „Löcher“ im Solo-Part auf, was darauf zurückzuführen sein dürfte, dass das musikalische Zierwerk des Cembalos der Violine nicht in gleichem Maße zugänglich ist und die Verluste nicht bruchlos kompensierbar sind. Der Mittelsatz (Siciliano) hingegen überzeugt mit sanglicher Süße.

Die bewährte und durchaus überzeugende Rekonstruktion zu BWV 1052, das ebenfalls nur als Cembalokonzert überliefert ist, aber ursprünglich für die Violine konzipiert gewesen sein dürfte, stammt hingegen von Wilfried Fischer. Hier warten Debretzeni und Gardiner auf einmal mit einem anderen Duktus auf: sehr zupackend, im Kopfsatz fast schon mit Nigel Kennedy-Attitüde. Aber: Es steht dem Stück nicht schlecht zu Gesicht, gibt zudem Raum für manch virtuoses Kunststück und legt beredet Zeugnis ab von der Spielfreude, die die Beteiligten bei dieser Aufnahme unverkennbar erfasst und fast schon mit sich fortgetragen hat.



Sven Kerkhoff

Trackliste

1-3 Violinkonzert a-moll BWV 1041
4-6 Violinkonzert D-Dur nach BWV 1053
7-9 Violinkonzert E-Dur BWV 1042
10-12 Violinkonzert d-moll nach BWV 1052

Besetzung

Kati Debretzeni: Violine

English Baroque Soloists
John Eliot Gardiner: Ltg.
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger