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Reviews

The Aristocrats

You Know What…?


Info

Musikrichtung: Rock-Fusion

VÖ: 19.07.2019

(BOING!)

Gesamtspielzeit: 53:42

Internet:

https://the-aristocrats-band.com/

Als Supergroup wurden sie bezeichnet, als sie sich im Jahre 2011 zusammenfanden. Die drei Mitglieder der Band, die einen stilistischen Mix von Elementen der Genres Prog Rock, Jazz- Rock, Fusion, Heavy Metal und Funk gestalten, verdienten sich vorher und während ihrer Existenz bereits ihre Sporen bei Bands und Künstlern wie Asia, Steve Vai, Steven Wilson oder Joe Satriani.

Mit You Know What…? legen The Aristocrats ihr viertes Studioalbum vor. Wiederum handelt es sich ausschließlich um Instrumentaltitel. “D Grade Fuck Movie Jam”, das klingt einfach genau so, als wären Jimi Hendrix und die Band Of Gypsys wieder am Werk, nur härter, rockiger und weniger funky. Neben Gitarrist Govan ist auch Beller mit einem saftigen kurzen Solo aktiv, und Minnemann hält mit weit ausholenden Aktionen den Song dicht zusammen. Doch bereits hier bemerkt man die Symbiose der drei Musiker, großartig, wie sie aufeinander zugehen und wirklich miteinander musizieren, trotz der typischen Vorrangstellung der Gitarre als eher vordergründiges Instrument. Doch jeder Break, jeder kurze und knappe Wechsel gelingen mühelos und traumwandlerisch.

Der Titel ist Programm – “Spanish Eddie“ bringt Flamenco-ähnliche Eindrücke ins Spiel und lässt Assoziationen zur Musik von Al DiMeola zu. “Von den blauen Bergen kommen wir“, ja, kein Witz – “When We All Come Together“ hat genau dieses Thema zum Inhalt, vielleicht liegt es ja am deutschstämmigen Minnemann, der diesen Song geschrieben hat. Nun denn, das Original heißt jedoch "She'll Be Coming 'Round the Mountain". Also – hier geht es so recht in Richtung Country-Rock ab, “Ghost Riders In The Storm“ lässt atmosphärisch grüßen, aber in der Version der Outlaws, bitte sehr. Jedoch ganz stark muss ich hier ebenfalls an die Dixie Dregs denken, jener Band mit Steve Morse als Gitarristen.

Und genau diese Vielfalt zeichnet die Musik der Band aus, ist es hier Country-Rock, in den beiläufig dann aber auch noch Jazz-Rock-Elemente einfließen, dann geht es in anderen Songs in Richtung King Crimson, mitunter zu Frank Zappa, Hendrix oder die Jazz-Rock-Bewegung der Siebziger. Das Ganze wird mit hoher Virtuosität gespielt und ist sehr mitreißend im Ausdruck, hier wird nicht nur allein drauflos gedroschen, ständige Einschübe und rhythmische Nuancen veredeln den kraftvollen Sound durch ständige Ideen, die das Tüpfelchen auf dem „i“ ausmachen.

Durchdacht und sehr klug vermögen die drei Musiker ihre Talente und ihr Können brillant einzubringen. Langeweile kommt hier garantiert nicht auf, und – Gesang vermisse ich wirklich so gar nicht. In einem ruhigen Umfeld werden wir mit “Last Orders“ fast schon romantisch verklärt verabschiedet, dieser Song ist ein Feature für den Bassisten, während der Gitarrist ein wenig Blues-Feeling mit einbringt. Das ist wirklich großartig, wie man ein solch abwechslungsreiches Album vorlegen kann, weil kein Song dem anderen gleicht und man beim Hören belohnt wird mit dem Ideenreichtum.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 D Grade Fuck Movie Jam (6:32)
2 Spanish Eddie (6:57)
3 When We All Come Together (6:16)
4 All Said And Done (4:43)
5 Terrible Lizard (6:30)
6 Spiritus Cactus (6:01)
7 The Ballad Of Bonnie And Clyde (7:37)
8 Burial At Sea (6:35)
9 Last Orders (8:33)

Besetzung

Guthrie Govan (guitars)
Bryan Beller (bass)
Marco Minnemann (drums, percussion, keyboards)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger