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Reviews

Bobbo Byrnes

The Red Wheelbarrow


Info

Musikrichtung: Americana

VÖ: 30.08.2019

(Broken Silence/Songs & Whispers)

Gesamtspielzeit: 33:52

Internet:

http://www.bobbobyrnes.com
https://brokensilence.de/
http://www.songsandwhispers.com/

Ach, herrlich, “Look For It“, der Opener des neuen Albums von Bobbo Byrnes, The Red Wheelbarrow, startet genauso, wie ich es erwartet habe. Ich erlaube mir, mich zu zitieren, zum vorherigen “Two Sides To This Town“ bemerkte ich, „Die Musik des neuen Albums ist sehr lebendig, sehr frisch und prescht geradezu energisch drauf los, denn gleich die ersten beiden Songs sind putzmunterer Americana-Sound erster Klasse.“ Dennoch, die neue Platte ist mitnichten eine Wiederholung des vorherigen, denn der Sound ist, wenn auch nicht entscheidend, sondern ein wenig anders. So habe ich bereits nach zwei Songs den Eindruck, dass Bobbo frecher geworden ist. Es klingen doch tatsächlich, insbesondere bei “Double Down“ seichte Spuren des Siebziger-Punks durch, oder aber jener ähnliche Sound, den es in den Sechzigern bereits gab. Und auch eine dicke Prise Graham Parker vernehme ich.

Der “Part Time Cowboy“, wie soll es anders sein, führt eine Spur feinsten Alternative Country mit sich, auch etwas Jason & The Scorchers oder auch hier, The Jayhawks und The Long Ryders, muss ich assoziieren. Aber – alles ist mit einem eigenen Ausdruck versehen, allen Songs gemein ist erneut diese ungezwungen wirkende Frische, die sofort entgegenspringt und anmacht. Findige und kundige Hörer/innen mögen über den Titel des fünften Songs stolpern – “Virginia Plain“. Genau, das ist richtig, ein Song von Roxy Music aus 1972. Und so hört sich dieser Titel auch ganz anders an im Ausdruck als die übrigen der Platte, die Atmosphäre ist gut nachempfunden worden, man spürt sogleich die alte Stimmung der Originalversion. Und – die Überraschung dabei ist, dass an der Gitarre genau jener Phil Manzanera spielt, der seinerzeit Gitarrist bei Roxy Music war.

Warum eigentlich The Red Wheelbarrow? Bobbo erklärt es entsprechend damit, dass das auf das gleichnamige Gedicht von William Carlos Williams zurückzuführen sei, ein Gedicht aus sechzehn Worten, aus dem Jahr 1923: “So much depends upon a red wheel barrow glazed with rain water beside the white chickens.“

Erneut ist Bobbo Byrnes eine Platte gelungen, die ganz oben stehen müsste auf einer Liste mit den interessantesten Veröffentlichungen dieser Indie-Bewegung des Rock mit einer Menge Akzent auf alternativer Country-Musik. Lebendig, fröhlich, unbeschwert, locker und eingängig und mit einer guten Botschaft versehen, da sprüht jede Menge guter Energie aus den Boxen, das wirkt positiv ansteckend und verlangt nach mehr als nur einem Hördurchlauf. Schön, dass solche Musik noch gespielt wird und am Leben erhalten wird, denn sie ist direkt und ehrlich im Ausdruck, handwerklich einwandfrei von großer Spielfreude gekennzeichnet.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Look For It
2 Double Down
3 Part Time Cowboy
4 Sally Starr
5 Virginia Plain
6 Looking At The World Through A Windshield
7 Mexican Home
8 Mrs What’s His Name
9 Lovers
10 January

Besetzung

Bobbo (6 & 12 string guitars, baritone, pedal steel, piano and other noises)
Tracy Byrnes (bass and vocals)
Rami Jaffee (Hammond B3 - #1, 2, 5, 8, 10)
Willie Walker (Wurlitzer piano & B3 - #3, 4)
Ken Coomer (drums - #1-5)
Matt Froehlich (drums - #7, 8)
Kyrie Anderson (drums - #6)
Brandon Allen (drums - #9)
Brian Matteson (drums -#10)
Phil Manzanera (guitar - #5)
Tom Bremer (guitar - #8)
Django Rowe (guitar – #6)
Travis King (guitar - #6)
Al Carey (pedal steel - #9)
Morgan Keating (backing vocals)
Jon Grant (backing vocals)
Gary Young (backing vocals)
Stacy Pendleton (backing vocals)
Ben Riddle (backing vocals)
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