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Jazz Funk Soul

Life And Times

Info Musikrichtung: Fusion VÖ: 25.01.2019 (Shanachie) Gesamtspielzeit: 47:26 Internet: https://www.in-akustik.de/de/ https://shanachie.com/ http://www.lorber.com/ http://www.everetteharp.com/ https://pauljacksonjr.com/

Auf dem Cover blicken mir drei wohlbekannte Musiker entgegen, Everette Harp, der Saxofonist, Paul Jackson Jr., der Gitarrist und Jeff Lorber, der Keyboarder. Allesamt auch Protagonisten eines Genres, das sich Smooth Jazz nennt, von dem Viele meinen, das sei gar kein Jazz. Diese Betrachtungsweise sollte jedoch jedem selbst überlassen sein.

Die Formation Jazz Funk Soul wurde gegründet von Lorber, Harp und dem 2017 verstorbenen Gitarristen Chuck Loeb. Dem ist dieses Album, Life And Times auch gewidmet. Mit Loeb erschienen die beiden Vorgängeralben aus 2014 und 2016. Nach dem Tod des Gitarristen trat erst einmal eine Pause ein, und nun hat man weitergemacht mit Paul Jackson Jr. an den sechs Saiten, und auch er ist ein wahrer Könner und Profi.

Musikalisch spielt die Platte auf einem hohen Niveau, sind doch allesamt Meister ihres Fachs am Werk. Diese Musik gab es bereits in den Achtzigern, David Sanborn, Bob James sind als Beispiele zu nennen. Weiterhin kann man Fourplay als Vergleich hinzuziehen. Unabhängig davon haben alle drei Hauptbandmitglieder auch einige Solo-Platten veröffentlicht, alles in diesem Umfeld von Smooth Jazz oder sanfter Fusion, aber fest stehend auf den Säulen ihres Bandnamens, also auf Jazz, Funk und Soul, geht es hier zu. Bei den jeweiligen Songs kommt das eine oder andere Element mal stärker, mal weniger nach vorn. Grundsätzlich bleibt es natürlich beim funkenden Groove, der ganz einfach mitreißt. Durch die Bläserarrangements gewinnt die Band auch eine Nähe zu den Brecker Brothers, die allerdings eher weniger smooth waren.

Andererseits ist dieses auch nicht zwingend in die Schublade Smooth Jazz zu packen, denn dazu ist die Atmosphäre viel zu lebendig, und immer wieder sind es die hervorragenden Solobeiträge, die Spannung und Abwechslung verbreiten. Für mich ist das noch immer astreine Fusion, mit einem gewissen Akzent zur kommerziellen Richtung. Auffällig sind Präzision und Routine, die aus jedem Song strahlen, ganz locker aus dem Ärmel wird die Musik geschüttelt, und das mit oft sattem Funk ausgestattet, grandios bei “Where You’re At“. Insofern ist es dieser reformierten Formation gelungen, ein unterhaltendes und niveauvolles Album abzuliefern.

Wolfgang Giese