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Reviews

Christo P

Nach eins


Info

Musikrichtung: Jazz-Pop-Songwriter

VÖ: 07.03.2005

(Piece of Pizza)

Gesamtspielzeit: 78:33

Internet:

http://www.christo-p.com

Als Christo P im Oktober beim Reformationsfest auf der Bühne vor der Spandauer St. Nikolai auftrat (Bericht in MAS Dezember 2005) bot der als HipHoper angekündigte Berliner Künstler ein familienfreundliches Gospel-Gitarren-Programm. Er mache ja nicht nur HipHop und habe sich an das vorhandene Publikum angepasst, erklärte er hinterher.

“Ich mach kein HipHop. Ich mach mein eigenes Ding. Ich mach kein Pop-Rock. Das überlass ich Sting.“ erklärt er auf seinem dritten Longplayer jetzt programmatisch. (“Eigenes Ding“). So lässt sich viel Neues auf Nach Eins finden. Neben den gewohnten Elementen HipHop, Jazz und Rock/Pop im Mix finden sich Songs im Sinatra-Stil (“You're the One I adore"), Anklänge an Xavier Naidooo (“Wo ist der Weg“), purer Jazz, Liedermacher (“Verlorener Sohn“), Sakro-Pop (“Verlier nicht den Mut“) und Stücke, die im Prasie-Gottesdienst ("Weiter als du denkst“) oder einem Sarah Kaiser-Konzert (“Du bist mein Freund“, „Nach eins um eins“) gut ihren Platz fänden. Warum P sich selber als Piano-Lunatic sieht (“Der Mann am Klavier“), wird dabei immer wieder deutlich.

Klassischer HipHop ("Tränenmeer“) oder der Christo P typische angejazzte HipHop (“Eigenes Ding“,“Verstehn“) ist nur noch punktuell vertreten. Während mir das im letzteren Fall durchaus leid tut, wäre "Tränenmeer“ auch entbehrlich gewesen. Im Hintergrund wird mit orientalischen und Backwardsounds experimentiert. Das ist anstrengend und nervig. Das schwächste Stück des Albums. Dazu passt ein fast depressiver Text.

A pro pros Texte. Auch hier hat es einen Wandel gegeben. Die sozialen Themen (Krieg, Kindesmissbrauch) sind deutlich zurückgegangen. Texte, die sich dezidiert und ausschließlich mit dem christlichen Glauben beschäftigen, dominieren wie nie zuvor. Selbst steile dogmatische Bekenntnisse zu Jesus, als ganzem Mensch und ganzem Gott (“Schon erledigt“) finden ihren Platz.

Daneben gibt es Bekenntnis- ("Wo ist der Weg“) und Anbetungslieder (“You're the One I adore", "Weiter als du denkst"), Selbstdarstellungen in guter HipHop-Tradition (“Nach eins revealed“, „Eigenes Ding“, „Der Mann am Klavier“), kritische Blicke auf christliche Lauheit (“Verstehn"), die Bedeutung der christlichen Gemeinschaft (“Held“) und der Gegenwart Gottes ("Sturm der Zeit“).

Fazit: P wirkt Nach Eins deutlich gereift. Er hat seine musikalische Bandbreite erweitert und ist inhaltlich auf einem klaren Punkt gekommen. Wer vor allem HipHop liebt, wird diese Entwicklung genauso bedauern, wie Christen, die ihren Glauben primär in seiner gesellschaftlichen Relevanz formulieren. Objektiv gesehen ist Nach Eins aber eine solide und nachvollziehbare Weiterentwicklung eines interessanten deutschen Künstlers, den man im Auge behalten sollte.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1Nach eins revealed 2:43
2Eigenes Ding 3:41
3You're the One I adore 5:24
4Der Mann am Klavier 3:33
5Verstehn 5:24
6Du bist mein Freund (Dead Rabbit Remix) 3:14
7Monica singt 0:37
8Held 4:20
9Tränenmeer 3:43
10Verlier nicht den Mut 5:02
11Sturm der Zeit 6:04
12Hinterfragen 5:07
13Schon erledigt 4:06
14Wo ist der Weg 5:06
15Das Ende der Nacht 1:07
16Verlorener Sohn 2:27
17Weiter als du denkst 4:08
18Nach eins um eins 9:13
19Du bist mein Freund 3:35
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So bewerten wir:

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06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger