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Reviews

Mike + The Mechanics

Out Of The Blue


Info

Musikrichtung: Pop

VÖ: 05.04.2019

(BMG)

Gesamtspielzeit: 76:50

Internet:

http://mikeandthemechanics.com/
https://networking-media.de/

Out Of The Blue, also “unverhofft” kam diese neue Scheibe? Nun, so recht anfangen konnte ich mit dieser in edler Verpackung, in kleinem Buchformat, erschienenen Doppel-CD, auch nicht so recht etwas, weil erwartet hätte ich bei einer Neuveröffentlichung neue Songs. Doch ein Blick auf die Tracklist und die auf dem „Buchdeckel“ abgebildeten Cover alter Platten, auf vier Freiballons dargestellt, lassen die zusammenfassende Vermutung zu, dass erneut ein “Greatest Hits-Album“ erschienen ist. Doch ein weiterer Blick auf das Line-up verwirft diese Vermutung alsbald wieder. Denn man erblickt die aktuelle Besetzung der Band um den Genesis-Mitstreiter Mike Rutherford, Mike + The Mechanics. Und da ist kein Paul Carrack oder Paul Yong zu lesen, sondern die aktuellen Sänger Andrew Roachford und Tim Howar.

Des Rätsels Lösung ist ganz einfach. Alte Songs sind neu eingespielt worden, mit neuen und überarbeiteten Arrangements versehen. Darüber hinaus werden drei neue Stücke vorgestellt. Das sind wohl die ersten drei Tracks der ersten CD. Und hier spürt man dann auch die neue Stimmung der Band, Songs, gemeinsam von Rutherford und Roachford geschrieben, und das trägt dann auch so ein wenig die Handschrift des neuen Sängers. Stark poppig, programmierter Sound, etwas künstlich im Ausdruck, sicher nicht minder harmonisch als frühere Titel von Mike + The Mechanics, aber mit weniger Charme als die Songs der Vergangenheit. Wie schön wird es dann, dem Track 4 zu lauschen, das ist “The Living Years“. Doch auch hier hängt man letztlich am Originaltitel gedanklich fest und nicht Jedem/Jeder wird es gelingen, sich davon frei zu machen. Mir jedenfalls fällt es schwer, ich habe ständig den Vergleich im Hinterkopf, und unter diesem Hintergrund verblassen die Neuinterpretationen stark.

Mithin ist es der Band gelungen, gute Popmusik vorzulegen, und wer diese Musik zum ersten Mal hört, ohne Vergleichsmöglichkeiten, sollte auch nicht enttäuscht sein. Vergleicht man die Sänger Roachford und Howar, so geht Roachford dieses Erachtens als Sieger hervor, verfügt er doch über mehr Ausdruck und Gestaltungskraft. Besser wäre es mit Sicherheit gewesen, ein Album mit völlig neuen Songs vorzulegen.

Neben der einfachen CD gibt es das neue Album auch als Deluxe-Doppel-CD. Diese enthält weitere sechs neu aufgenommene Akustikversionen der Songs “Don’t Know What Came Over Me”, “The Best Is Yet To Come”, “The Living Years”, “Beggar On A Beach Of Gold”, “Another Cup Of Coffee” und “Over My Shoulder”. Mit Begleitung von Piano, Keyboards, Gitarre und Bass plus Gesang gewinnen die bekannten Songs eine neue Ausstrahlung, die auf diese Weise sicher sympathischer klingen als die Neueinspielungen der ersten CD. Doch letztlich eine Offenbarung stellen sie auch nicht unbedingt dar, es bleibt halt bei angenehmer Musik ohne großes Überraschungspotential, ganz nett eben.



Wolfgang Giese

Trackliste

CD 1:

1 One Way
2 Out Of The Blue
3 What Would You Do
4 The Living Years
5 Beggar On A Beach Of Gold
6 Get Up
7 Another Cup Of Coffee
8 All I Need Is A Miracle
9 Silent Running
10 Over My Shoulder
11 Word Of Mouth

CD 2:

1 Don‘t Know What Came Over Me
2 The Best Is Yet To Come
3 The Living Years
4 Beggar On A Beach Of Gold
5 Another Cup Of Coffee
6 Over My Shoulder

Besetzung

Mike Rutherford (bass, drum programming, Akai drum programming)
Andrew Roachford (vocals, keyboard)
Tim Howar (vocals)
Anthony Drennan (lead guitar, bass)
Luke Juby (keyboard, backing vocals9
Gary Wallis (drums)
Clark Datchler (keyboards - #3)
Paul Meehan (keyboards & programming - #1, 2)
Priscilla Jones-Campbell (choir)
Bryon Jones (choir)
James Thompson (choir)
Joy Malcolm (choir)
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