····· Kurz nach seinem 80sten Geburtstag ist Maschine erneut auf #4 ····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Karl Strømme Quintet

Dynalyd


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 16.11.2018

(Riverboat)

Gesamtspielzeit: 44:27

Internet:

http://www.nuzzcom.com/
https://www.worldmusic.net/

Heute geht es nach Norwegen, zum Trompeter Karl Strømme, geboren am 26. Februar 1976 in Bergen. Nach Ausbildung in Oslo und Kopenhagen war er als Musiker und Komponist recht aktiv, zum Beispiel mit der Telenor Storband. Dynalyd, das ist nicht nur der Name seiner aktuellen Platte, sondern auch seines Tonstudios.

Mittlerweile hat sich sein Quintett in der nordischen Jazz-Szene fest etabliert. Dabei greift Strømme nicht, wie man es vermuten könnte, allein auf die rein norwegisch/skandinavisch ausgerichtete Form des Jazz zurück, inklusive vieler Folk-Elemente, sondern kombiniert diese mit der starken US-amerikanischen Jazz-Tradition, am ehestens wohl beginnend mit den Sechzigern. Dennoch bleibt dieser gewisse Hauch von Kühle, nordischer Landschaft und Weite stets haften in den Kompositionen. Entsprechend ist die Stimmung oft davon geprägt, und letztlich sollte Jede/r, die/der auf Musik von Jan Garbarek, Matthias Eick oder Lars Danielsson steht, bedenkenlos zugreifen.

Das Trompetenspiel des Protagonisten ist es auch, das am meisten an amerikanische Vorbilder erinnert, hier ein Hauch Miles Davis, da ein wenig Chet Baker. Wie auch Miles experimentiert er ein wenig mit seinem Instrument und setzt gelegentlich den Trumpetizer ein, so gewinnt der Sound an Breite und Dichte und zusätzlicher Klangfarbe. Alte Weisen treffen also auf Jazz-Entwicklungen der Sechziger und moderne Zurichtung. In den Liner Notes werden die Bezüge der einzelnen Stücke zu Landschaften, Emotionen hergestellt, so dass man gut nachvollziehen kann, wie das Beabsichtigte tatsächlich sehr einfühlsam umgesetzt wurde.

Und wenn ich dann lese - Recorded and mixed by Jan Erik Kongshaug, Rainbow Studio, Oslo – dann kann man nur davon ausgehen, dass das Zuhören ein Genuss sein muss, sind Kongshaug und sein Studio doch verantwortlich für so manch‘ eine großartige Aufnahme für ECM Records. Ähnlich fließend und verträumt und gleitend ist die Atmosphäre fast durchgehend und wirkt in dieser Weise sehr stimmungsvoll und ruhig und beruhigend, dabei jedoch nie langweilend. Dazu tragen die hervorragenden Musiker bei, sowohl die mit individuellem Klang agierenden Solisten als auch die federnde und einfühlsame Rhythm Section.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Molladalen (6:52)
2 Huk (5:41)
3 Strømme´s Mood (5:52)
4 Dynalyd (4:58)
5 Alma (5:50)
6 Jessenløkka (9:04)
7 Portør (6:06)

Besetzung

Karl Strømme (trumpet, flugelhorn, trumpetizer)
Hallvard Godal (tenor saxophone)
Per-Arne Ferner (guitar)
Trygve Waldemar Fiske (double bass)
Per Oddvar Johansen (drums)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger