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Reviews

Detonics

Raise Your Bet


Info

Musikrichtung: Blues Rock

VÖ: 16.11.2018

(Naked)

Gesamtspielzeit: 40:08

Internet:

https://www.detonics.nl
https://www.in-akustik.de/de/

Blues aus den Niederlanden hat eine lange Tradition, ich erinnere nur an legendäre Bands wie Cuby + Blizzards oder Livin‘ Blues. Auch die Detonics reihen sich in die lange Linie von Blues-Bands ein, die stets dafür standen, eine besondere Art des Blues zu spielen, in der Regel war/ist das natürlich eher bleichgesichtiger Blues Rock.

International konnten die Burschen bereits punkten, so bei einer Teilnahme bei der European Blues Challenge in Dänemark und der International Blues Challenge in Memphis. 2016 gewann man darüber hinaus die Dutch Blues Challenge. Nun, das sind eine Menge Vorschusslorbeeren, die sicher beeindruckend wirken. Raise Your Bet ist das zweite Album, nach dem Live-Debüt “Live Evidence“.

Kräftig Dampf wird sogleich gemacht mit “Swing King“, yeah – da assoziiere ich spontan zu einem Song von Canned Heat, das ist “Big Fat“, das swingte genauso druckvoll, allerdings ein wenig „eleganter“, denn die Detonics machen ordentlich Druck! Im Laufe der Spielzeit der Platte zeigt sich, aus welchen Quellen sich ihr anspringender Sound bedient, Boogie Woogie, Texas Shuffle und West Coast Blues, dazu die dicke Prise aus Chicago, und gelegentlich wird New Orleans stilistisch berührt, dann, wenn sich der Rumba-Rhythmus von “She Is In Command“ zeigt.

Jede Band mag einen eher schwachen und einen eher starken Punkt haben, bei den Detonics ist es der Sänger, der mich nicht immer überzeugen kann, das heißt, vor allem bei den schnellen Drucknummern, wo er gesanglich im Timing gelegentlich etwas hinterherstolpert. Dafür ist der bei den langsamen und gemäßigten Titeln gut im Bilde, darüber hinaus setzt er sein Mundharmonikaspiel treffend ein. Der „starke Mann“ ist für mich Jeremy Aussems an der Gitarre, er kann durch einfühlsame und dem Stil entsprechend eindeutig passende Soli punkten. Und so ist zum Beispiel, unter Berücksichtigung der Einzelmerkmale, ein solcher Slow Blues wie “Bullet Through My Heart“ einer der Höhepunkte inmitten der ansonsten eher rasant geprägten Atmosphäre.

Letztlich muss ich der Band bescheinigen, dass sie auf niveauvolle Art die Fahne des White Blues niederländischer Prägung hochhält und mit Aufmerksamkeit belohnt werden sollte. Sehr gut gelungen ist der Mix der Stilelemente, der verschiedenen Tempi und letztlich die Tatsache, dass sie den Blues Rock sehr gefühlvoll interpretieren, stets mit dem Tick Rauheit und Ursprünglichkeit gespickt.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Swing King
2 Out Of Sight
3 Butter Side Up
4 She Is In Command
5 Can’t Get Enougfh
6 Bullet Through My Heart
7 My Dad Taught Me To Rock
8 Route 101
9 The Rat
10 Mr. Barber
11 I Still Remember

Besetzung

Kars van Nus (lead vocals and blues harp)
Jeremy Aussems (guitar)
Raimond de Nijs (piano and Hammond)
René Leijtens (upright bass and backing vocals)
Mathijs Roks (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger