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Jessica Slighter & Wilbert Bulsink

Volume 1 – Untitled + 2 – The Mute

Info Musikrichtung: Moderne Komposition / Avantgarde / Gesangskunst VÖ: 01.11.2018 (Unsounds) Gesamtspielzeit: 41:13 Internet: http://www.jessicaslighter.org http://www.soundcloud.com/wilbert-bulsink http://www.vimeo.com/gagipetrovic http://www.zenovandenbroek.com

Hauptkomponistin und Initiatorin des zweiten Albums unter dem Signet Jessica Slighter & Wilbert Bulsink ist die Berliner Komponistin und Gesangskünstlerin Jessica Slighter. Das Material des Albums Volume 1 – Untitled + 2 – The Mute hat sie zusammen mit Wilbert Bulsink komponiert und dann mit dem unten gelisteten Quartet zunächst live dargeboten. Nach dem Abschluss der Konzertserie wurde das Material dann in Schweden im Studio aufgenommen.

In erster Linie geht es in der Komposition um die Wirkung der Stimme, wenn auch das erste Stück sehr schwerfällig, bzw. mit monotonen Gesangsfetzen zu dunklen, atonalen Streicher-Drones daherkommt. Nach dem eher unscheinbaren und kurzen “B“ fängt einen “C“ dann mit fast poppigen, aber dennoch düsterem Gesang wieder ein. Dieses Stück umschwirrt den Hörer und bereitet ihn sanft auf das knapp 16 Minuten lange Kernstück “D2 vor. Hier wechseln sich die unheimlichen Streicher mit nicht ebensolchen Electronics ab. Dazwischen erklingt der Gesang, welcher zwischen Sprech- und normalem Gesang hin und her schwankt. Spätestens hier kommen deutliche Parallelen dieser Musik zu den letzten Alben eines Scott Walkers auf. Nur halt mit einer starken Frauenstimme.

Beschreiben kann man diese zwischen spartanisch und wuchtig schwankende Komposition nicht. Man muss sich in sie fallen lassen und alle Momente, also die leisen, lauten und die stillen, in sich aufnehmen. Oder man schaltet nach wenigen Klängen einfach aus, weil der Moment nicht der richtige für diese Musik ist.

Volume 1 – Untitled + 2 – The Mute ist ein sehr forderndes Album. Dank der exzellenten Klangqualität kann der Hörer jeden Klang, jeden Ton und jedes Geräusch transparent und überwältigend wahrnehmen und diesem knapp 40-minütigen Kopfkino folgen. Die Kompositionen bieten einen spannenden Aufbau und die Darbietung erschafft mit minimalistischen Einsatz ein Werk zwischen Zerbrechlichkeit und Bombast.

Wolfgang Kabsch