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Reviews

Mitch Ryder

Christmas (Take a Ride)


Info

Musikrichtung: Rhythm’n’Blues / Rock’n’Roll / Weihnachtslieder

VÖ: 26.10.2018

(Golden Lane / Cleopatra)

Gesamtspielzeit: 31:44

Ich versuch’s immer wieder .. und frag mich dann immer wieder: Warum hast Du es schon wieder versucht? Alle Jahre wieder kommen Künstler mit Alben unterm Baum hervor, auf denen sie Weihnachtsklassiker neu interpretieren. Und manchmal sind auch Künstler dabei, die ich sehr schätze – und dann versuche ich es noch einmal; in der Regel mit der Folge, dass ich mich frage… Aber ich wiederhole mich.

Der Versuch Weihnachtslieder in Rock, Pop oder ähnliches zu transponieren, scheint so etwas wie die Quadratur des Kreises zu sein. Entweder der jeweilige Künstler macht sich bis zum Fremdschämen lächerlich, oder den Weihnachtsliedern ist auch gar nichts Weihnachtliches mehr geblieben.

Jetzt also Mitch Ryder, das knarzige Rhythm’n’Blues Stehauf Männchen aus Motor City Detroit. Von „echten“ klassischen Weihnachtsliedern (wie z.B. „Silent Night“) hat er die Finger gelassen. Er mischt moderne Weihnachtsklassiker, die auf ähnlichen Alben immer wieder auftauchen („Rudolph“, „Sleigh Ride“, „Santa Claus is coming to Town“), mit eher unbekannten Stücken. Da ist schon mal sympathisch. Zwei Dankesseufzer verdient er sich mit dem Verzicht auf „White ...“ und „Last Christmas“.

Christmas (Take a Ride) ist kein klassisches Mitch Ryder-Album geworden. Der Grantler lässt sich von den aufgegriffenen Stücken stilistisch weit tragen. Mal gibt es so etwas wie eine Elvis-Schnulze. Mal lassen Bläser-Arrangements an Southside Johnny denken. Da kracht „Santa Claus“ als krachende 60ies Nummer mit rau twangenden Gitarren aus dem Schlitten. Wenn Oma unters Rentier gerät, wird das von weichen Gitarren und schönem Saxophon begleitet. Der Rausschmeißer lässt etwas Mungo Jerry Kirmes Atmosphäre aufkommen. Aber das gehört zum Weihnachtsmarkt ja genauso dazu wie die permanenten Schlittenfahrt-Glöckchen. Die gibt es bei Mitch Ryder auch – aber in magenfreundlicher Dosierung.

Nein! Auch Christmas (Take a Ride) ist kein “richtiges” Weihnachtsalbum – und wird bei mir sicher weder am Heiligen Abend, noch an einem anderen der Weihnachtstage zum Einsatz kommen. Aber bei dem einen oder anderen Zusammenkommen in der Adventszeit, das nicht dezidiert Weihnachtsfeier sein will, ist es eine interessante Alternative zu vielem anderen tot Genudeltem.



Norbert von Fransecky

Trackliste

1What Christmas means to me 2:32
2Blue Christmas 2:46
3Santa Claus is coming to Town 2:29
4Someday at Christmas 2:52
5Jingle Bell Rock 1:56
6Santa Claus 2:50
7Rudolph the red nosed Reindeer 2:56
8Christmas (Baby please come home) 2:41
9Sleigh Ride 2:44
10Grandma got run over by a Reindeer 3:26
11Let it snow 1:58
12Put a little Love in your Heart 2:33
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger