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Reviews

Delgres

Mo Jodi


Info

Musikrichtung: Global Blues-Fusion

VÖ: 31.08.2018

(PIAS)

Gesamtspielzeit: 44:21

Internet:

https://www.delgresmusic.com/
https://www.pias.com/#

Blues-Töne aus Frankreich, gespielt von drei Musikern mit karibischer Herkunft. Nun, welcher Blues beginnt in der Regel schon mit solchen Textzeilen wie “Nou ja las pwan fè, I ja tan pou nou respecté nou“………? Auf gut Deutsch – „Weil wir nun genug gelitten haben, ist die Zeit gekommen, uns gegenseitig zu respektieren“. Wahre Worte, die nicht nur zur Zeit der Entstehung des Blues aktuell waren, sondern durchaus auch heute noch gewichtige Bedeutung haben.

So hat man den Eindruck, der Mississippi-Delta-Blues sei aufgefrischt worden, in ein elektrisches Kleid gewandet mit verzerrter Slide-Gitarre, rumpelndem Schlagzeug und etwas, das wie ein Bass klingt, aber keiner ist. Denn es ist Rafgee, der das Sousaphone bedient und somit einen wuchtigen Sound schafft. Der Titelsong ist ein beherztes Beispiel dafür, wie man dem Blues doch immer noch wieder neue Facetten abgewinnen kann, wie man ihn modern gestalten kann, ohne dass er seines Feelings und Ausdrucks beraubt wird. Und genau das ist überwiegend das Metier der Band Delgres, oder sollte es sein und bleiben!

(Leider) können sie auch anders klingen, ein leicht karibisch angehauchter Song ist zum Beispiel “Vivre Sur la Route“, “Séré Mwen Pli Fo“ klingt sogar ein wenig hin zur Pop-Musik schielend und rockend wird es mit “Can’t Let You Go“. Mit einem Hauch Afrika ist “Ramene Mwen“ ausgestattet. Und solche Momente wie hier, nämlich der Hang zu hypnotisch wirkenden repetitiven Motiven, bestimmt mitunter das Trance-ähnliche Feeling, wie man bisweilen von Bands des Kult-Labels Fat Possum kennt. Auch kommen synthetische Drums zur Anwendung, aus meiner Sicht ein Fehlgriff, wenn auch beim letzten Song der Platte, eine spezielle Atmosphäre erzeugt werden mag, mit dem Sousaphone als akustischen Gegenpart, und leider hat man sich leider auch vom Blues irgendwie verabschiedet.

Letztlich ist es jedoch gelungen, eine kulturübergreifende Musik zu erschaffen, mit der Basis im Blues und Quellen, die wiederum diesen speisten, vielleicht am besten als „Globale Blues-Fusion“ zu bezeichnen. Meine Lieblingstitel bleiben letztlich die ersten beiden Songs und der Track #4.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Respecte Nou
2 Mo Jodi
3 The Promise
4 Mr. President
5 Vivre Sur la Route
6 Sere Mwen Pli Fo Featuring – Skye Edwards
7 Can't Let You Go
8 Ti Nanmzel
9 Anko
10 Ramene Mwen
11 Chak Jou Bon Die Fe
12 Pardone Mwen

Besetzung

Pascal Danaë (lead vocals, guitars, percussions, lap steel, dobro, keyboard, blues harp)
Baptiste Brondy (drums, percussions, background vocals, keyboard)
Rafgee (sousaphone, trumpet, flugelhorn, trombone)
Skye Edwards (lead vocal - #6)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger