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Reviews

Nickelback

Feed the Machine


Info

Musikrichtung: Hardrock

VÖ: 16.06.2017

(BMG Rights / Warner)

Gesamtspielzeit: 43:04

Internet:

http://www.nickelback.com

Eigentlich war ich mit meinem Review für Feed The Machine längst durch – allerdings nicht für musikansich.de. Als ein Jahr nach Release überraschend eine Story im Breakout erschien, weil man erst jetzt die volle Qualität des Albums erkannt habe, dachte ich „Dann kannst du ja auch noch mal...“ Den Ausschlag gab jedoch erst der aktuelle Rohrkrepierer von Daughtry. Derselbe Stil, aber um so vieles schlechter – ich konnte und kann es nicht fassen! Daher ergreife ich nun die Gelegenheit, jedem Liebhaber von melodiösem Hardrock dieses Juwel noch einmal besonders ans Herz zu legen. Here we go:

Da ich zu Feigheit, Heimtücke und Hinterlist nicht fähig bin, tauge ich nicht zum Extremisten, egal ob links, rechts, religiös oder sonstwie. Dazu zähle ich auch anonyme Hasstiraden im Netz. Mit Pussies jeder Art vergeude ich meine Zeit nicht. Deshalb habe ich gar nicht mitgekriegt, dass Nickelback offenbar die meistgehasste Band des Planeten sind.

Was den kreativen Output betrifft, war die Band beim Vorgänger No Fixed Address einfach nicht so gut in Form wie jetzt bei Feed The Machine. Keine Ahnung, warum sie sich vor drei Jahren so zurückgehalten hat. Ich weiß auch nicht, was diesmal anders war, jedenfalls spielen die Jungs ihre Qualitäten ganz anders aus.
Es fällt sofort auf, wie viel variabler das neu(nt)e Werk ist, obwohl sich hierauf keine
Country-, Funk- und Rap-Einflüsse befinden. Gerade bei den rockigen Songs sind die Unterschiede riesig! „Feed The Machine“, das bedrohliche, lauernde „The Betrayal (Act III)“ und der schillernde Hardrock-Hammer „Coin For The Ferryman“ klingen viel lebendiger, grooviger, rhythmischer. Das sind ganz andere Vibes! Die prallen nicht an dir ab wie bei No Fixed Address, sondern zwingen dich zur Bewegung bis zum Ausflippen. Endlich kann man vor allem das Spiel von Drummer Daniel Adair wieder ungefiltert genießen. Sein Sound und Stil sind grandios! Für einen Rhythmiker ungeheuer musikalisch!
Doch selbst dieser Klassemann konnte nicht verhindern, dass No Fixed Address sehr statisch geriet und leblos rüberkam. Zu einigen Songs passte diese kalte, beinahe EBM-artige Atmosphäre sogar, der Platte als Ganzes tat das aber nicht gut. Sie hielt den Hörer auf Abstand, ließ ihn mit einer abwehrenden, sogar ängstlichen Aggressivität nicht an sich heran.

Bei Feed The Machine ist man dagegen direkt im Geschehen, die Platte empfängt den Hörer mit offenen Armen. Wenn man das stilistisch vergleichbare „Must Be Nice“ mit den Songs des Vorgängers vergleicht, wird ein fettes Mehr an Wucht und Spielfreude deutlich. Die zweite Hälfte ist ein wenig sperriger, dabei nicht weniger faszinierend, wenn auch auf eine andere Art. Aber bis man da angekommen ist, hat einen dieses Album ohnehin längst in seinen Bann gezogen.

Und schließlich darf man bei aller Lästerei („Golf der Rockmusik“) eines nicht vergessen: Mit einem Mega-Ohrwurm wie „Song On Fire“ verwöhnen einen in dieser Form nur Nickelback! Und der Bogen zum instrumentalen „The Betrayal (Act I)“, das im Stile ihres Landsmannes Rik Emmett diese grandiose Scheibe beschließt und perfekt abrundet, ist gewaltig! Dazwischen schlängeln sich brillante Hooklines ohne Ende, mit Verve gezockt und alles andere als leichgewichtig. Oh, und ein fettes Augenverdreher-Solo von Extremes Nuno Bettencourt in der Ausbrecher-Story “For The River”. Dass ich das fast vergessen hätte unterstreicht noch einmal, wie vorzüglich diese CD ist. Zu der reinen Qualität kommt als Bonus ein extrem hoher Suchtfaktor. Alles zusammen schielt nach der Höchstnote!



Michael Schübeler

Trackliste

1Feed The Machine5:02
2Coin For The Ferryman4:50
3Song On Fire3:50
4Must Be Nice3:42
5After the Rain3:34
6For The River3:28
7Chances3:25
8Home3:52
9The Betrayal (Act III)4:20
10Silent Majority3:52
11Every Time We´re Together3:52
12The Betrayal (Act I)2:42

Besetzung

Chad Kroeger (Lead Vocals, Guitar)
Ryan Peake (Guitar, Keyboards, Backing Vocals)
Mike Kroeger (Bass)
Daniel Adair (Drums, Backing Vocals)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger