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The Gardener & The Tree

69591, LAXÅ

Info Musikrichtung: Indie-Rock-Pop VÖ: 24.08.2018 (Island/Universal) Gesamtspielzeit: 49:24 Internet: http://thegardenerandthetree.com/ https://www.universal-music.de/ https://networking-media.de/

Die Band The Gardener & The Tree stammt aus der Schweiz und hat sich einen Namen gemacht als Indie-Folk-Band. 2013 war das Gründungsjahr und ein Jahr später erschien eine erste EP, 2017 dann eine zweite EP. Erst jetzt wird die erste volle Langspielplatte mit 69591, LAXÅ veröffentlicht. Diese Adresse verweist auf eine schwedische Ferienregion. So soll die Band dort wohl einige Zeit verbracht haben, um neue Songs zu schreiben. Nun, dieses hat sich gelohnt, denn die dreizehn Stücke sind lebendig und frisch geraten und weisen so manch interessantes Merkmal auf.

Das, was natürlich sofort anspringt, weil in vorderster Front – ist die Stimme des Frontmanns - Manuel Felder. Er ist es, der die Band aus voller Kehle druckvoll antreibt, man spürt sein Engagement und seine Leidenschaft, wenn er singt. Wollte ich assoziieren, so kämen mir spontan Bob Seger und Frankie Miller in den Sinn, aber auch Spuren von Bruce Springsteen oder dem neuzeitlichen Star George Ezra meine ich zu vernehmen. Wie dem auch sei – Felder ist Felder, er ist es, dessen Stimme diese Musik stark bestimmt. Diese entwickelt sich langsam beim mehrmaligen Hören, und wenn dann so mancher Refrain, so manche Melodie in den Ohren hängen bleibt, dann entwickelt sich der eine oder andere Ohrwurm. Und so ist moderner Pop-Rock entstanden, der sicher so manche Quelle in der Vergangenheit haben mag, aber mit beiden Beinen im Hier und Jetzt steht.

Die einstigen Indie-Rocker haben sich mittlerweile relativ etabliert, nicht aber ohne ihre Ecken und Kanten verloren zu haben. Denn Mainstream ist das nicht, die Mischung zwischen alternativen und kommerziellen Elementen ist sehr gut gelungen und führte zu einem sehr interessanten und eigenwilligen Sound, der sich der Hörerschaft sehr offen darbietet, in der Basis ist das zwar Musik ohne Schnörkel, aber nicht ohne harmonische und melodische Wendungen in den Arrangements. Wenn man erst einmal Feuer gefangen hat, dann wird man diese Musik so richtig mögen. Die meistens Stücke sind im “Uptempo-Modus“, aber wenn sich dann die sanfte Piano-Ballade “Secret“ vorstellt, dann verliebt man sich rasch in diese romantische Ruhepause zwischen einigen wuchtigen Songs. So manch ein Titel hat das Zeug zu einem Hit, da mag Jede/r seine eigenen Vorstellungen haben, mir geht es so mit “Of Hopes & Failures“ und “Amber“.

Im eingeklebten Booklet finden wir übrigens die Texte und einige Fotos, die offensichtlich in Schweden entstanden sind. Der dortige Aufenthalt hat den Musikern offensichtlich gut getan.

Wolfgang Giese