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Clutch

Book Of Bad Decisions

Info Musikrichtung: Hard/Stoner Rock VÖ: 07.09.2018 (Weathermaker Music) Gesamtspielzeit: 56:54 Internet: http://pro-rock.com https://www.facebook.com/Clutchband

Clutch sind schon viele Jahre eine eigene Marke im Rockzirkus. Gestartet als Hardcore-Band, dann eher dem Stoner-Bereich zuzuordnen und in den letzten Jahren im recht eigenen Heavy-Bluesrock tätig. Das Bewundernswerte daran: Man hat sich stets seine eigene, unverkennbare Identität bewahrt. Liegt vielleicht auch daran, dass die Band seit 1991 in unveränderter Besetzung zusammen ist und die Entwicklung stets gemeinsam durchmachte.

Das neueste Album Book Of Bad Decisions ist fast schon lustig, denn bisher haben Clutch in musikalischer Hinsicht wenige schlechte Entscheidungen getroffen. Das ist auch dieses Mal so. 15 Songs – viele davon ziemlich stark – hat man sich aus dem Ärmel geschüttelt. Gleich mit der ersten Nummer „Gimme The Keys“ springt man dem Hörer ziemlich direkt ins Gesicht. Die Produktion ist äußerst knusprig und knackig und sorgt dafür, dass nicht nur dieser Titel verdammt lecker aus den Boxen dröhnt. Hinzu kommt dieser besonders lässige Charme, der selbst in den lautesten Momenten ordentlich durchschimmert. Verschnaufpausen werden einem trotzdem nur wenige gegönnt. „Spirit of '76“, „How To Shake Hands“, „Weird Times“, „Ghoul Wrangler“ – viel besser geht cool und dampfend rockig wohl nicht.

Das Songwriting betont auf den Punkt gebracht und mit Sänger Neil Fallon als Zeremonienmeister, der seine persönlichen, dann wieder ziemlich bissigen und kritischen Texten mit viel Charme ins Mikro singt. Witzige und liebevoll eingestreute Details sorgen dafür, dass es interessant bleibt. Dabei besonders hervorzuheben: das von einem schmissigen Honky-Tonk-Piano angetriebene „Vision Quest“ und das von Bläsern und souligem Flair angedickte, verdammt starke „In Walks Barbarella“.

Clutch ist ein verdammt cooler Haufen, der mit viel Spiellaune ein ziemlich lässiges Album eingespielt hat. Wenn man ehrlich ist, muss man aber sagen, dass es schon etwas zu lang ist und, dass es ihm zwischendurch etwas an Dynamik fehlt. Das ist aber nur ein kleiner Schönheitsfehler.

Mario Karl