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Reviews

Stunde Null

Vom Schatten ins Licht


Info

Musikrichtung: Metal/Hard Rock

VÖ: 13.04.2018

(Rookies & Kings)

Gesamtspielzeit: 49:39

Internet:

https://stundenull.net/
http://www.gordeonmusic.de/

Vom Schatten ins Licht, so der Titel des Debüt-Albums der Südtiroler Metal-Band Stunde Null. Dabei versprechen die Gestaltung des Covers und des Booklet eher Schatten als Licht. Musikalisch brettert der Sound zwischen allen Stühlen, durch die Verwendung der deutschen Sprache steht das Element Deutsch-Rock, durch die oftmaligen Harmonien einzelner Songs, gerade in den Refrains, rückt man auch in die Nähe von AOR und Rock mit Pop-Elementen. Durch die Härte von satt sägenden Gitarren und donnerndem Schlagzeug fährt man in Richtung Metal, gar Metalcore? Dazu passt der oft schreiend agierende Sänger, der dieses Genre auch noch dadurch untermauert.

Wie dem auch sein, diese Musik könnte durchaus Liebhaber verschiedener musikalischer Lager ansprechen, abwechslungsreich ist es schließlich, was aus den Boxen gepresst wird. Doch nicht jeder Song hat jene Qualitäten, die ihn dadurch auszeichnen, dass er zugänglich wirkt. Selbst wenn der Opener mit den Worten „Friede, Freude, ach leck mich am Arsch, links, rechts, drei, vier, Wasser marsch“ in der Eingangssequenz aufwartet, ist er doch einer der am ehesten Hit-orientierten Titel, dergestalt, dass er sich schnell in das Gedächtnis festbrennt mit seinem relativ harmonischen Charakter. “Freiheitsfahnen statt Krieg und Herr“, nun, dafür lohnt es sich sicher zu „kämpfen“, mit Worten, natürlich. Aber was “Guthrie‘s“, “Seeger‘s“, “Dylan’s“ und andere bisher nicht geschafft haben, das wird Stunde Null wohl leider auch nicht gelingen. Jedenfalls kann man sich alle Texte im Booklet vornehmen und zu Gemüte führen.

Im Verlauf der Platte wiederholt sich der positive Eindruck des ersten Songs nicht und die Kompositionen flachen im Laufe der Zeit ein wenig ab, ähneln sich zu sehr, und die für uns im Grunde genommen leicht verständlichen deutschen Texte bringen nichts, wenn der Sänger diese so sehr in Grund und Boden schreit, dass man sie kaum noch versteht. Gelegentliche harmonische Sequenzen lassen mir die Richtung aufzeigen, die man weiterverfolgen sollte, Momente, die, wie ich bereits erwähnte, dann auftauchen, wenn Refrains den Song bestimmen, man nehme hier als Beispiel den zu hörenden Unterschied bei „Geschichte heißt Verstehen“, der gerade im Refrain sehr zugänglich und sehr harmonisch ist. Einzelne Songs wirken auch entsprechend, Balladen wie zum Beispiel „Keiner stirbt heilig“.

Letztlich ein mehr oder weniger gelungenes Beispiel für den Versuch, deftige Metall-Riffs mit melodischen Hooklines zu verknüpfen, und gute Ansätze sind in der Band absolut vorhanden, die Musiker verstehen ihr Handwerk und gesanglich gibt es grundsätzlich auch nichts auszusetzen, sofern sich der Gesang in Harmonie und Melodik bewegt, und die Texte sind grundsätzlich auch interessant. Dazu sollte man noch ein wenig Abwechslung im Aufbau und in den Arrangements vornehmen, durch Lösung von starren Elementen, dann wäre es auch besser geworden.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Freiheitsfahnen statt Krieg und Heer
2 Die Sonne erlischt
3 Geschichte heißt verstehen
4 Keiner stirbt heilig
5 Mein Herz brennt
6 Nutten und Koks
7 Und die Hände gehen hoch
8 Musik mein Leben
9 Schrei zur Sonne
10 Sehnsucht nach Gott
11 Alles wird gut
12 Glaube braucht keine Macht

Besetzung

Aaron Puntajer (vocals)
Jonas Rabensteiner (guitar)
Markus Aichner (guitar)
Stefan Gantioler (drums)
Michael Schweigkofler (bass)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger