····· Osterei - Luxus-Haydn auf Vinyl ····· Zwischen Grunge und Pop suchen Woo Syrah ihren Weg ····· Der zweite Streich von Billy Idol neu und erweitert ····· Die Hamburger Ohrenfeindt sind „Südlich von Mitternacht“ auf der Überholspur ····· BAP gehen auf Zeitreise in ihre besten Jahre ·····  >>> Weitere News <<<  ····· 

Reviews

Eurythmics

Revenge (Vinyl)


Info

Musikrichtung: Progressive Pop

VÖ: 06.07.2018 (1986)

(RCA / Sony)

Eurythmics Vinyl-Re-Issues 2018 - Folge 2: Revenge


Wenn eine Band auf dem Gipfel ihres Erfolgs reitet, dann entscheidet die Qualität einer Platte manchmal eher über den Verkaufserfolg der nachfolgenden Platte, als über den eigenen. So dürften auch eher die Vorgängeralben dafür verantwortlich sein, dass Revenge 1986 als erstes Album der Eurythmics in Deutschland die Top 5 knackte. Durchschlagende Hits hatte das Album nicht mehr. Bis auf „The last Time“ wurde zwar die komplette erste LP-Seite nach und nach als Single ausgekoppelt. In die Top 20 kam aber keine davon.

Die Mehrzahl der Stücke sind nette Pop-Songs, die von Annie Lennox‘ ausdrucksstarker Stimme leben, aber immer auch ein Stück belanglos und austauschbar bleiben. Das hat die Fans wohl zumindest nicht abgeschreckt, so dass „When tomorrow comes“ und „Thorn in my Side“ immerhin auf die Plätze 22 und 26 kletterten. Das für die Truppe ungewöhnlich weiche „The Miracle of Love“ verfehlte die Top 50 knapp. Ich persönlich finde, dass es wesentlich mehr eigenen Charakter hat. Mein Favorit auf dem Album ist die letzte der vier Singles, der Power Song „Missionary Man“. Annie setzt ihre Stimme hier voller Soul Power ein und Jimmy Zaval unterstützt sie mit einem klasse Mundharmonika-Solo. Chartmäßig ist das Stück allerdings voll durchgefallen.

Auf der zweiten Seite wird der kraftvolle Akzent häufiger gesetzt. „Let’s go!“ geht ähnlich stark los, wie der „Missionary Man“. Zavala röhrt hier mit dem Saxofon. „Take your Pain away“ geht mächtig in die Beine – und „In this Town“ tut, als wäre es live.

Insgesamt nehmen die Eurythmics mit Revenge eine Kurskorrektur zu packenden Power-Songs vor, während sie für die Stücke, die dem alten weichen Kurs folgen, keine rechten Ideen mehr zu haben scheinen. Die Fans haben das eine offenbar gemerkt und sind dem anderen nicht gefolgt.



Norbert von Fransecky

Trackliste

Seite 1
1 Missionary Man (4:28)
2 Thorn in my Side (4:14)
3 When Tomorrow comes (4:28)
4 The last Time (4:10)
5 The Miracle of Love (5:04)
Seite 2
6 Let's go! (4:08)
7 Take your Pain away (4:30)
8 A Little of You (3:53)
9 In this Town (3:44)
10 I remember you (5:00)
Zurück zum Review-Archiv
 


So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger