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Saxon

Denim and Leather

Info Musikrichtung: Heavy Metal VÖ: 30.03.2018 (1981) (Trigon / BMG) Gesamtspielzeit: 78:17 Internet: http://www.saxon747.com

„Princess of the Night” ist für mich bis heute DER Song von Saxon. Mit dieser Single haben die Briten sich erstmals bewusst in meine Wahrnehmung gedrängt. Und aals ich Denim and Leather, das ich als Album bislang nicht kannte, aufgelegt habe und als erstes dieser Klassiker erklang, war sofort das Gefühl da, dass ich es mal wieder mit einem Album zu tun habe, das unsere Punktewertung prinzipiell nach oben hin sprengt. Wie wenige andere Songs verbindet die Prinzessin Hard Rock Power mit immensem Melodiegefühl und großer Eingängigkeit, Perfekte Breaks verleihen dem Stück Vielgestaltigkeit. Ein hervorragendes klassisches Gitarrensolo ist da fast nur noch Ehrensache. Diese Gipfelhöhe erreicht natürlich kein weiterer Song. Aber auch das folgende „Never surrender“ bleibt auf dem Niveau der 20+ Punkte, eine geil nach vorne riffende Metal Nummer, bei dem die giftigen Vocals klasse von den Backing Chören ergänzt werden.

Gerecht verteilt sind die Highlights auf diesem Album allerdings nicht. Die erste LP-Seite hat vermutlich einmal nach dem fünften Track geendet. Die zweite Seite ist keineswegs schlecht, aber sie reicht mit keinem Song an die erste Seite heran, die mit „Out of Control“ und „Rough and ready“ zwei weitere überdurchschnittlich starke Titel enthält.

Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn man die zweite LP-Seite bereits mit „And the Band played on“ beginnen lässt. Ab diesem Song treten Saxon zurück ins Glied der starken Metal Bands. Mit anderen Worten: erstligafähig ist das auch noch, aber Saxon agieren hier nicht mehr im Überfliegerbereich.

Im Bonus-Teil sieht es – wie sich das für ein Live-Paket gehört – umgekehrt aus. Die Highlights stehen hier am Ende. Saxon haben sich auf der Denim and Leather-Tour offenbar in einen Rausch gespielt und sind mit den beiden völlig unmerklich ineinander übergehenden Stücken „Fire in the Sky“ und „Machine Gun“ bei absoluten Live-Höhepunkt angelangt. Klasse!

Wie bei der Edition gewohnt haben BMG sich bei der Präsentation nur bedingt Mühe gegeben. Das Hardcover-Büchlein, in dem die CD-Tasche eingeklebt ist, wirkt erst mal schick und edel, enthält aber neben den Texten und Fotos nur minimale Liner Notes.

Norbert von Fransecky