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Calle Karlsson

Monterey Shoreline

Info Musikrichtung: Pop-Rock VÖ: 11.05.2018 (Paraply Records / Hemifrån) Gesamtspielzeit: 19:45 Internet: http://lajet.se/ http://www.paraplyrecords.se/ http://www.hemifran.com/index.html

Im letzten Jahr hatte ich eine Single von Calle Karlsson vorgestellt, “Pappa b/w Ett Stilla Regn“. Und nun hat sich etwas geändert. A) Mir liegt eine EP mit nunmehr fünf Songs vor. B) Nicht mehr in Schwedisch, sondern in Englisch wird gesungen. Hatte ich seinerzeit den Wunsch geäußert, von dieser Musik gern noch mehr zu hören, weil mich die beiden Songs der Single verzauberten, so ist dieser Wunsch nun erfüllt worden. Und das Ergebnis ist erneut sehr zufriedenstellend, denn die Musik ist hervorragend gelungen, sie kommt mitunter einem Trip an die Westküste der USA gleich, klingt sie doch mehr dort als in Schweden ansässig. Über Allem schwebt der raue und individuelle Gesang von Karlsson. Zunächst wird ein offensichtlich nostalgischer Trip vollzogen, ab nach Monterey geht es, “on a sunny day in May“, ja, das Teil hat Hitcharakter, klare Ansätze zur Musik der Swinging Sixties einschließlich eines einfühlsamen Flöteneinsatzes bestimmen den Charakter dieses luftig-leichten Songs.

Erneut eingespielt mit Klas Qvist und auf dem letzten Song mit anderer Besetzung, unter anderem mit zwei weiteren Größen der schwedischen Szene, Annika Fehling und Patrick Rydman, hat sich eine abwechslungsreiche Mischung ergeben, die den lauten Ruf nach einem Album in voller Spielzeit laut werden lässt. Starke Momente sind die clever eingestreuten Einsätze der Keyboards und der Pedal Steel, und die Harmony Vocals sitzen sehr gut, sehr hochwertige Arrangements unterstreichen die Kompositionen. Jede/r mag einen persönlichen Lieblingssong haben, insofern sicher auch einfach, weil jeder Song eine andere Stimmung ausstrahlt, mir selbst gefällt dieses luftige Country-Feeling von “Carry On“ außerordentlich gut, das gilt allerdings auch für “The Sun Song“, insofern mein zweiter Lieblingssong, herrlich, diese leicht melancholisch gestaltete Stimmung, ein wenig erinnert mich das an Arlo Guthrie der späten Sechziger/frühen Siebziger, speziell an das Album “Running Down The Road“. Mycket bra gjort!

Wolfgang Giese