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Reviews

Thomas Kolarczyk Ensemble

Halbträume


Info

Musikrichtung: Modern Jazz

VÖ: 09.03.2018

(Challenge)

Gesamtspielzeit: 48:08

Internet:

http://www.thomaskolarczyk.de/
https://www.jazzthing.de/
https://challengerecords.com/
https://www.martinaweinmar.de/

In der Serie “Jazz Thing Next Generation” wird mit dieser Platte, Halbträume, bereits Vol. 72 vorgestellt, und hier ist es das Thomas Kolarczyk Ensemble mit dem Debüt-Album, geleitet vom in Berlin lebenden Bassisten Kolarczyk. Mit dem Start an klassischer Gitarre, über den E-Bass, führte der Weg zum akustischen, zum Kontrabass. Aber auch musikalisch war der Mann vor dem Jazz in den Genres Metal, Punk und Funk unterwegs. Mittlerweile hat er sich einen guten Ruf als Komponist erarbeitet, der sich dadurch auszeichnet, dass seine Musik einen sehr großen Spielraum einbezieht, dieser Platte kann man das im Besonderen im Bereich der Weltmusik anhören, aber auch Elemente klassischer Musik sind nicht von der Hand zu weisen.

Als Hintergrund zu dieser Platte und besonders zu einem Titel, “Mifida“ ist eine Arbeit zum Abschluss des Studiums des Musikers zu verstehen. Mifida, das bedeutet, „Musikalische Initiative für die Internationalisierung des Abendlandes“. Und so sind bereits im zweiten Song, “Hava“, sehr viele arabisch klingende Töne im Boot. Aufgenommen wurde die Musik ohne das Harmonieinstrument Klavier. Das soll auch eine Neigung des Künstlers sein, nämlich solchen Musikern wie Ornette Coleman oder John Zorn nachzueifern, die ähnlich agierten. So erhofft er sich dadurch ein Mehr an Freiheit für Improvisation. Und dieses wird auf “Hava“ dann auch ausgiebig genutzt, gerade die Bläser haben aufregende Soli geschaffen, die sich dann auch mitunter richtiggehend lösen, bevor man zum Thema zurückkommt.

Doch auch noch mehr losgelöst wird gespielt, zum Beispiel auf “Berlin Is Full Of Happy People“, dem Pendant zu “Berlin Is Full Of Lonely People“. So wird musikalisch gelungen ausgedrückt, wie sich verschiedene Ansichten über Berlin und in Berlin darstellen lassen, Armut, Unzufriedenheit und Freude. Inspiriert wird der Bassist wohl vom Art Ensemble Of Chicago geworden sein, denn eines ihrer Stücke heißt “New York Is Full Of Lonely People“. “Mifida“ ist wiederum sehr nah-östlich ausgerichtet, so auch der langsame kurdische Tanz “Serane“. Diese unvergleichlich schöne Mischung aus Melancholie, anatolischer, kurdischer und sonstiger Volksmusik im Gewand des Jazz mit seinen verschiedenen Spielarten ist betörend und erfreulich im Hinblick auf einen Blick ind die Zukunft des deutschen Jazz‘.



Wolfgang Giese

Trackliste

1 Berlin Is Full Of Lonely People (6:02)
2 Hava (7:11)
3 Intro (3:35)
4 Berlin Is Full Of Happy People (8:46)
5 Mifida (4:26)
6 Aç&#305;&#351; (4:05)
7 Serane (3:09)
8 Ciemnogród (7:05)
9 Odense (3:45)

Besetzung

Viktor Wolf (clarinet, bass clarinet)
Otto Hirte (alto saxophone, flute, alto clarinet)
S&#322;awek Pezda (tenor saxophone)
Thomas Kolarczyk (double bass)
Kuba Gudz (drums)
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So bewerten wir:

00 bis 05 Nicht empfehlenswert
06 bis 10 Mit (großen) Einschränkungen empfehlenswert
11 bis 15 (Hauptsächlich für Fans) empfehlenswert
16 bis 18 Sehr empfehlenswert
19 bis 20 Überflieger